Bespoked erntet breite Anerkennung

Am Dresdner Flughafen veranstalteten 102 vorwiegend kleine Hersteller aus 17 Nationen ein Spektakel für Fahrradenthusiasten und -enthusiastinnen: Aufwändige Details zuhauf, ohne Rücksicht auf Aufwand und Preis, sorgten für schmachtende Blicke unter den 9.000 Besuchern und Besucherinnen. Da gab es Titanrahmen, Stahlrahmen und Rahmen aus mehreren Materialien, etwa Carbon und Aluminium; manche mit besonders reibungsarmer Zugführung, andere mit aufwändiger Verzierung, individuellen Teilen wie einem Pfeifenhalter, passend lackierter Luftpumpe oder maßgeschneiderten Taschen. Der Hersteller Actofive zeigte sogar Rahmen, die aus ganzen Aluminiumblöcken gefräst werden: Die CNC-Fräse spuckt zwei Halbschalen aus, die werden längs miteinander verschweißt und eloxiert. Ökonomisch war das alles nicht, aber äußerst schön. Technische Innovationen gab es auch: Das Schweizer Hersteller Hilite Bikes zeigte einen Konverter für Pinion-Getriebe, mit dem man das Getriebe über Gravel-Schalthebel von Shimano und Sram bedienen kann.

Der Bespoked-Veranstalter Petor Georgallou erklärte gegenüber SAZbike: „Kleine Hersteller sind flexibel und können schnell auf Entwicklungen reagieren. Was hier gezeigt wird, hat gute Chancen sich durchzusetzen.“

Auch die Aussteller äußerten sich sehr zufrieden, da sie ihre Zielgruppe vorfanden: Radfahrer auf der Suche nach dem Besonderen, vom Stadtrad bis zur Mountainbike-, Bikepacking- und Gravel-Szene, so der allgemeine Tenor. Quantifizieren können Aussteller den Erfolg auf solch einer Messe allerdings schwer, da hier nur die wenigsten auf zählbare Vororder-Bestellungen aus waren. Der Meerglas-Geschäftsführer Thomas Becker, ein Spezialist für handgefertigte Randonneure, erklärte gegenüber SAZbike, dass man teils erst zwei Jahre nach der Messe merkt, ob der Auftritt ergiebig war. So lange dauert es manchmal vom ersten Kontakt zum Kunden bis zur Bestellung seiner individuellen Einzelstücke. 

Eine erneute Austragung ist geplant, und zwar wieder in Dresden, teilte der Veranstalter heute SAZbike mit. Nur der genaue Ort stehe noch nicht endgültig fest, da die Fläche am Flughafen begrenzt ist.