Zukunft der Fahrradbranche 17.03.2021, 09:00 Uhr

Was die Fahrradbranche von der Taipei Cycle Online lernen kann

Die Fahrradmesse Taipei Cycle Online zieht eine Zwischenbilanz mit vier Erkenntnissen für die Branche. Die Experten sind sich einig: Das Wachstum hält langfristig an.
Robert Margevicius, Vizepräsident von Specialized, nahm an der Podiumsdiskussion teil.
(Quelle: Taitra)
Die diesjährige Taipei Cycle Show findet aufgrund der Corona-Pandemie online statt und bringt Innovatoren und Führungskräfte der globalen Fahrradbranche zusammen. Daraus zieht die Messe vier Erkenntnisse:
  • Technologische Innovationen treiben die Branche voran 
Auf der Taipei Cycle Show werden auch dieses Jahr wieder innovative Technologien präsentiert, etwa ein Elektrorad mit einem Vorderrad ohne Nabe und Speichen oder ein zu 80 Prozent biologisch abbaubares Fahrrad. Die Branche bleibt also innovativ, was bereits in den letzten Jahrzehnten eine ihrer großen Stärken war. 
  • Bike-Sharing könnte eine Revolution werden 
Im Taipei Cycle Online-Forum prognostizierte Mark Lin, Gründer des taiwanischen Fahrradvermieters Moovo, dass die Mikromobilitätsbranche sich so stark verändern wird, wie aktuell die Autoindustrie. Er sagte, dass die Art und Weise, wie Tesla Autos herstellt, als wären sie ein Smartphone auf vier Rädern, sich auch in der Zweiradwelt so entwickeln könnte. Potenzielle Chancen ergäben sich bereits, da große Technologieunternehmen wie Uber und Sinbon in Unternehmen wie Lime und Vanmoof investieren. Moovo entwickelt neue Lösungen für die gemeinsame Nutzung von Fahrrädern, beispielsweise ein autonomes dreirädriges Lastenrad.
  • E-Räder nehmen wachsenden Stellenwert an Taiwans Fahrradexporten ein
Der Exportwert von Elektrorädern hat in Taiwan fast das Niveau des Exportwerts von unmotorisierten Fahrrädern erreicht. Im vergangenen Jahr wurden unmotorisierte Fahrräder im Wert von 1.098 Millionen US-Dollar exportiert sowie Elektroräder im Wert von 987 Millionen US-Dollar. Im Jahr 2019 waren dies noch 1.341 Millionen US-Dollar zu 863 Millionen US-Dollar.
Frau Leonor Lin, Präsidentin und CEO des Taiwan External Trade Development Council (Taitra), stellte fest, dass die exportierte Stückzahl an Elektrorädern von 2019 auf 2020 um 18 Prozent und deren Exportwert um 14 Prozent gestiegen sind. Die wichtigsten Exportmärkte für E-Räder im vergangenen Jahr waren die Niederlande (41,1 Prozent), die USA (22,1 Prozent), Deutschland (6,2 Prozent) und Großbritannien (4,7 Prozent).
  • Der Aufschwung im Fahrradverkauf wird anhalten
Der persönlich anwesende Robert Margevicius, Vize-Präsident von Specialized Bicycles, prognostizierte bei einem Messeforum, dass der Branchenumsatz bis 2030 um 43 Prozent über dem Niveau vor der Pandemie liegen wird. Dies bedeute, dass der Umsatzanstieg von 32 Prozent im Jahr 2020 ein Trend ist, der anhalten wird. Margevicius nimmt an, dass das Wachstum durch eine Kombination aus verändertem Verbraucherverhalten, staatlichen Anreizprogrammen und neuen Infrastruktur- und Sicherheitsinvestitionen ermöglicht wird, die der Branche eine „Goldmine“ an Möglichkeiten für die Zukunft bieten. In dieser Aufzeichnung beteiligt sich Margevicius ab Minute 0:20 und nimmt an einer Diskussion nach 2:36 Stunden teil.



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