Endgültige amtliche Statistik 14.07.2020, 12:27 Uhr

Zahl der toten Radfahrer bleibt auch 2019 hoch

Die Zahl der Verkehrstoten ist im Jahr 2019 auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren gefallen. Die Zahl tödlich verunglückter Radfahrer stabilisiert sich auf hohem Niveau.
Der interaktive Unfallkalender weist eine Häufung der Fahrradunfälle unter der Woche auf.
(Quelle: Screenshot der Website des Statistischen Bundesamtes)
Letztes Jahr sind in Deutschland 3.046 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen gestorben – das ist der niedrigste Stand seit mehr als 60 Jahren. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war das ein Rückgang um sieben Prozent oder 229 Menschen, und das sogar bei mittlerweile 2,7 Millionen Verkehrsunfällen − so viele wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland, also seit Beginn der Zählung 1991 inklusive Ostdeutschland. Auch die Zahl der Verletzten ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent auf 384 000 Menschen zurückgegangen.
Zahl der getöteten Radfahrer seit 2010 um 16,8 Prozent gestiegen 
Im Vergleich zu 2010 ist die Zahl der Verkehrstoten sogar um 16,5 Prozent gesunken. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den wichtigsten Verkehrsmitteln: Die Zahl der getöteten Pkw-Insassen (1.364) lag 2019 um 25,9 Prozent niedriger als im Jahr 2010. Bei Motorrad- und Mofafahrern (605) sowie bei Fußgängern (417) fielen die Rückgänge mit 14,7 Prozent beziehungsweise 12,4 Prozent geringer aus. Die Zahl der getöteten Radfahrer (445) ist dagegen seit 2010 um 16,8 Prozent gestiegen und bleibt im zweiten Jahr in Folge deutlich über 400 Todesopfern pro Jahr.
Die meisten Fahrradunfälle ereignen sich im Sommerhalbjahr. Allerdings ist die Fahrrad-Saison in den vergangenen Jahren länger geworden. Denn immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad für den Weg zur Ausbildung oder zur Arbeit. Daher gibt es an Wochentagen mehr Fahrradunfälle als am Wochenende, so das Bundesamt. 
Weitere Informationen zum Unfallgeschehen nach Tagen, auch aufgeschlüsselt nach Fahrrad und anderen Verkehrsmitteln, bietet der neue Unfallkalender des Bundesamtes. 
Die hohe Zahl der getöteten Radfahrer war bereits im Dezember absehbar. Die nach endgültiger Berechnung doch geringere Zahl als im Dezember vorausgesagt ergibt sich aus der Zählweise und dem Genesungsverlauf.


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