Halbjahr 2022 10.08.2022, 10:55 Uhr

Mehr Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg

Die Polizei im Südwesten registrierte im letzten halben Jahr wieder steigende Unfallzahlen, wobei aber die Todeszahlen allgemein sanken. Bei Fahrradunfällen stiegen jedoch die Unfälle mit Todesfolge.
Im letzten halben Jahr stiegen die Unfallzahlen in Baden-Württemberg.
(Quelle: Shutterstock / Photographee.eu)
Ein Rückblick auf das letzte halbe Jahr in Baden-Württemberg zeigt einen deutlichen Anstieg der Verkehrsunfälle: 138.763 Fälle wurden von der Polizei im Südwesten erfasst, das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen ist vielerorts wieder das öffentliche Leben zurückgekehrt“, betonte Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Das spüren wir auch bei den Unfallzahlen.“ Bei den Unfällen verletzten sich 16.034 Personen leicht (plus 22,8 Prozent) und 3.234 Personen schwer (plus 11,7 Prozent)

Steigende Unfallzahlen bei Radfahrenden

Die Zahl der registrierten Radunfälle stieg von 4.732 auf 5.764. Wegen der vielen Unfälle kamen auch mehr Radler und Radlerinnen ums Leben: Die Zahl stieg im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 25 auf 31 an. „Von den getöteten Radfahrern waren fast 75 Prozent mit einem Elektrofahrrad unterwegs. Darüber hinaus trugen insgesamt mehr als die Hälfte keinen Helm“, mahnte Innenminister Strobl. In rund 61 Prozent aller Unfälle, an denen Radfahrer im ersten Halbjahr 2022 beteiligt waren, waren sie auch selbst die Verursacher des Unglücks. Laut der Statistik des Innenministeriums verletzten sich Radfahrer bei mehr als 86 Prozent der Unfälle, bei den Fahrern von Elektrorädern waren es sogar mehr als 90 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Baden-Württemberg sind 3,8 Millionen Haushalte mit einem oder mehreren Fahrrädern ausgestattet. Rund 15 Prozent aller Räder sind Pedelecs.
Allgemein kommen in Baden-Württemberg aber immer weniger Menschen im Verkehr ums Leben. Im ersten Halbjahr verunglückten auf den Straßen Baden-Württembergs 144 Menschen tödlich und damit 2,7 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2021. „Das bedeutet zum dritten Mal in Folge einen historischen Tiefstand. Wir kommen unserem ambitionierten Ziel – keine Toten im Straßenverkehr – immer näher“, sagte Strobl. „Gleichwohl ist jeder Tote im Straßenverkehr ein Toter zu viel.“ Die häufigste Ursache für tödliche Unfälle sei zu hohe Geschwindigkeit. Mehr als 37 Prozent der Getöteten sind allein Motorrad- und Fahrradfahrer. Mehr als 46 Prozent der Schwerverletzten waren auf Rad oder Motorrad unterwegs.


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