Strom und Gas 23.11.2021, 09:20 Uhr

Deutscher Mittelstand ächzt unter Energiepreis

Laut einer Umfrage des DIHK bezeichnen drei Viertel der Unternehmen in Deutschland die rasant gestiegenen Energiepreise als massive Belastung für ihr laufendes Geschäft.
Unternehmen fürchten die Folgen hoher Strom- und Gaspreise.
(Quelle: DIHK)
Weiter ergab die aktuelle Umfrage Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), dass knapp die Hälfte der rund 600 befragten Betriebe aus allen Branchen aufgrund der hohen Strom- und Gaspreise sogar den Verlust der eigenen Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland befürchten.
„Das von den Unternehmen gezeichnete Bild ist sehr beunruhigend. Die hohen Strom- und Gaspreise nehmen einem Drittel der Unternehmen bereits die finanziellen Spielräume für notwendige Zukunftsinvestitionen. Betroffen sind zentrale Bereiche wie Klimaschutz, Forschung und Innovation, aber auch Investitionen im jeweiligen Kerngeschäft der Unternehmen“, so der DIHK-Präsident Peter Adrian.
Laut DIHK müssen deutsche Mittelständler fast doppelt so viel für ihren Strom wie die Konkurrenz in Frankreich bezahlen. Ähnlich das Bild beim Erdgas: Der Anstieg des Gaspreises ist zwar ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, aber auch hier verursacht die nationale CO2-Bepreisung seit Jahresbeginn Wettbewerbsnachteile für alle Unternehmen, die nicht unter den europäischen Emissionshandel fallen, heißt es.

Steuern, Umlagen, Entgelte

Der Analyse nach muss knapp die Hälfte der Unternehmen gegenüber dem Corona-Jahr 2020 signifikant höhere Stromkosten verkraften - für jeden achten Betrieb sei sogar eine Verdopplung bereits Realität. Nur gut 19 Prozent der Befragten konnten auf dem Vorjahresniveau beschaffen. Mehr als ein Viertel berichten, dass sie für die reine Strombeschaffung mehr als zehn Cent pro Kilowattstunde aufwenden müssen.
Dazu kommen noch Steuern, Umlagen und Netzentgelte von bis zu 15 Cent pro Kilowattstunde, rechnet der DIHK vor. Auch bei der Gasbeschaffung kämpfe ein Drittel der Betriebe mit signifikanten Mehrkosten. Die Situation könne sich weiter verschärfen, denn viele Unternehmen müssten in diesem Jahr noch erhebliche Mengen an Gas einkaufen.


Das könnte Sie auch interessieren