Niederländisches Vorbild 24.08.2022, 09:33 Uhr

VCD Regensburg will Unfallkreuzung mit schwebendem Fahrradkreisel entschärfen

Die Stadt Regensburg will eine gefährliche Kreuzung umbauen: ein Tunnel soll Unfälle verhindern. Der örtliche VCD schlägt einen schwebenden Kreisel nach niederländischem Vorbild vor.
Vorbild der Grafik ist der Hovenring bei Eindhoven (Niederlande).
(Quelle: Albert Schmidt)
Die Regensburger Kreuzung am Donaueinkaufszentrum (Nordgaustraße / Walhalla-Allee / Frankenstraße) ist gefährlich: Immer wieder ereignen sich Unfälle, 2017 starb ein Radfahrer. „Unfallhäufungsstelle“ nennt die Stadtverwaltung die Kreuzung, und will diese sicherer gestalten. Die Stadt favorisiert eine Unterführung.
Der Regensburger Ableger des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) bringt eine andere Lösung ins Spiel: ein schwebender Kreisel für Radverkehr und Fußverkehr, nach niederländischem Vorbild. „Damit die zum Kreisel führenden Rampen nicht zu lang werden müssen und sich das Bauwerk besser in die Umgebung einfügt, sollte dazu die Kreuzung um circa zwei Meter abgesenkt werden. Dies hätte zusätzlich eine positive Wirkung für die Leistungsfähigkeit der Kreuzung, da die Räumzeiten der Fußgänger beim Ampel-Umlauf nicht mehr berücksichtigt werden müssten“, so der stellvertretende VCD-Kreisvorsitzende Christian Hammer gegenüber SAZbike.

VCD lehnt Untertunnelung als „Verkehrswende rückwärts“ ab

Die geplante Unterführung sei unattraktiv, die Überquerung wäre für Fußgängerinnen und Radfahrer umständlich. Der Kreisel dagegen sei ideal für Radverkehr und Fußverkehr, günstiger als ein Tunnel, und würde sogar die Leistungsfähigkeit der Kreuzung verbessern, da Autos nicht mehr warten müssten, bis Fußgänger die Straße überquert haben, meint Hammer. Eine Untertunnelung dagegen lehnt er als „Verkehrswende rückwärts“ ab, weil diese zulasten von Rad- und Fußverkehr ginge, das sei an anderer Stelle in Regensburg, wo die Straubinger Straße die Osttangente unterquert, deutlich sichtbar.
Natürlich müssten die Autos unter dem Kreisel weiter an der roten Ampel den Querverkehr abwarten, und dort bilden sich derzeit zu den Hauptverkehrszeiten lange Staus. Stadtverwaltung und VCD beurteilen die Leistungsfähigkeit der Kreuzung jedoch als ausreichend, da die benachbarten Kreuzungen keine wesentlich größeren Verkehrsmengen bewältigen können. Die Regensburger Handwerkskammer aber mahnt eine leistungsfähigere Kreuzung an, darauf seien die lokalen Handwerksbetriebe angewiesen, und favorisiert darum die Unterführung.


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