Bis zum Karsamstag 03.03.2022, 11:45 Uhr

Thüringen ruft zum Autofasten auf

Mit der Aktion „Autofasten 2022“ will man in Thüringen dazu anregen, in der Fastenzeit (vom 2. März bis 16. April) öfter mal das Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad, den ÖPNV oder Carsharing umzusteigen.
Thüringen ruft zum Autofasten auf
(Quelle: Autofasten Thüringen)
Bereits zum elften Mal rufen die Initiatoren zum Autoverzicht auf. Mehr als 70 Partner unterstützen die Aktion – das sind neben den Bus- und Bahnunternehmen unter anderem mehrere Thüringer Landkreise und Städte, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und Teil-Auto Thüringen.
Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij zu der Aktion: „Die Verkehrswende und insbesondere die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr sind ein wichtiges Anliegen der Thüringer Landesregierung. Wir wollen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den Radverkehr stärken und bedarfsgerecht weiterentwickeln. Der ÖPNV muss mit modernen Bussen und Bahnen bezahlbare und bürgernahe Angebote unterbreiten. Eine gute Radinfrastruktur ist Voraussetzung für mehr Fahrradmobilität in allen Regionen.“

Kirchliche Verbände engagieren sich

„Fasten bedeutet, bewusst auf etwas zu verzichten, um neue Erfahrungen zu machen – hier mit Alternativen zum Auto. Das ist kein Spiel, sondern es ist geboten: Der Klimaschutz muss ein Thema für uns alle werden“, sagt Friedrich Kramer, Landesbischof des Aktionspartners EKM. Es gehe auch darum, seinen eigenen Lebensstil im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch kritisch zu hinterfragen. Das Auto verteufeln wolle man aber nicht: „Es geht um die kurzen Strecken, für die sich das Fahrrad anbietet, um die Bereitschaft zu Fahrgemeinschaften, darum, auf den Busfahrplan zu schauen“, so Kramer. Auch der katholischen Kirche ist die Aktion ein Anliegen. In Sachen Klimaschutz sei der Bewusstseinswandel der erste Schritt zum Handeln, meint der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr. „Jeder und Jede kann etwas tun: zum Beispiel Emissionen durch die Klima-Kollekte ausgleichen, wenn es gar nicht anders geht und mit dem Auto gefahren werden muss. Da ist vieles möglich“, so der passionierte Radfahrer Neymeyr. Die Klima-Kollekte ist ein CO2-Kompensationsfonds christlicher Kirchen, über den Personen, Organisationen und Gemeinden unvermeidliche Treibhausgasemissionen kompensieren können. 

Verkehrsverbände treiben die Aktion voran

„Die Mobilitätswende ist in aller Munde. Nun sollten diesen Worten Taten folgen. Die Thüringer Verkehrsunternehmen stehen bereit und laden dazu ein, Busse und Bahnen auszuprobieren. Anlässe gibt es genug: Fahrten zur Arbeit oder in der Freizeit, zum Bummeln und Einkaufen, für Besuche von Freizeiteinrichtungen oder Ausflüge etc. Wir freuen uns auf viele neue Fahrgäste“, sagt Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer des Vereins Bus & Bahn Thüringen.
Das Busunternehmen MBB Meininger Busbetriebs im Landkreis Schmalkalden‐Meiningen bietet im Aktionszeitraum wieder ein spezielles „Fastenticket“ an. Damit kann Busfahren kostengünstig ausprobiert werden. Die Verkehrsunternehmen des Verkehrsverbundes Mittelthüringen (VMT) locken mit einer Abo‐Bonus-Aktion: Neukunden erhalten bei Abschluss eines VMT-Abonnements während der Fastenzeit einen Bonus in Höhe von 35 Euro. Und auch sonst machen viele Bus‐ und Bahnunternehmen dauerhaft günstige Angebote wie zum Beispiel Zeitkarten.

Das ist neu in 2022

Erstmals wird im Rahmen der Aktion eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten gestartet: Die Beteiligung ist über eine auf dem Flyer platzierte Postkarte sowie online über die neu gestaltete Website möglich. Außerdem gibt es wieder den Mitmach-Kalender, der ebenfalls im Flyer und online finden ist. Hier können Nutzer und Nutzerinnen ihre eigenen Autofasten-Aktivitäten dokumentieren. Wer seinen Kalender am Ende der Fastenzeit einschickt, nimmt an der Verlosung attraktiver Preise teil. Hier geht es zu der Aktion.



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