Über 9.000 Stellplätze 25.11.2022, 10:14 Uhr

Berlin plant fahrradzentriertes Stadtviertel

Im Berliner Stadtteil Spandau soll das neue Viertel „Insel Gartenfeld“ entstehen. Dort sollen Autos bewusst zurückgedrängt werden und Fahrradfahrer sowie Fußgängerinnen in den Mittelpunkt rücken.
In Spandau soll das neue Viertel „Insel Gartenfeld“ entstehen.
(Quelle: Shutterstock / Alexander A.Trofimov)
Die „Insel Gartenfeld“ liegt zwischen Biberrevier, Tegeler Forst und Haselhorst. Hier sollen insgesamt 3.700 neue Wohnungen entstehen. 19 Stockwerke entstehen auf der alten Industriebrache am Kanal von Siemensstadt, also rund 60 Meter hohe Häuser. Es geht um mehr als 2,4 Milliarden Euro Investitionen – eine neue Stadt in der Stadt.
Das Konzept sieht ein lebendiges Stadtviertel vor, mit einem Boulevard mit Gastronomie und Kulturangeboten. Auch eine Markthalle könnte Spandau bekommen, in alten Industriegebäuden. Die Bewohner und Bewohnerinnen sollen im Fokus stehen – und nicht deren Autos. Deshalb soll es zwei Quartiersparkhäuser mit 2.000 Stellplätzen geben sowie 300 bis 400 Carsharing-Parkplätze. Autos sollen so größtenteils von der Straße gebannt werden, um mehr Platz für Radfahrer und Fußgängerinnen zu schaffen. 

Mehr Platz fürs Rad 

Diese dürfen sich den Plänen zufolge über 9.100 Fahrradabstellplätze sowie zwei neue Brücken freuen. An der Weihnachtskirche in Haselhorst entsteht eine neue 18 Meter lange Fußgängerbrücke und schafft so eine Verbindung von der Insel zum alten Kiez am Haselhorster Damm. An der Rhenaniastraße wird eine neue Brücke geplant, die aber nur Fußgänger, Radfahrer und BVG-Busse nutzen dürfen.
„Das geplante Stadtquartier auf der Insel soll ‚autoarm‘ entwickelt werden“, heißt es pointiert in den Plänen. Und: „Den künftigen Bewohnern und Bewohnerinnen soll der Verzicht auf das eigene Kfz ermöglicht werden.“ Außerdem: „Die Nutzung der Verkehrsflächen soll wenig attraktiv fürs Auto gestaltet werden.“ Parkplätze nahe der Wohnung soll es daher nicht geben.



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