Hoher Schaden 12.07.2022, 09:56 Uhr

Bayern: Zahl der Fahrraddiebstähle nimmt wieder zu

Im letzten halben Jahr stieg die Zahl der Fahrraddiebstähle in Bayern wieder an. Auch der Schaden ist größer, was auf die gestiegenen Marktpreise zurückgeführt werden kann.
Die Anzahl der Fahrraddiebstähle in Bayern nahm zuletzt wieder zu.
(Quelle: Shutterstock / Lysenko Andrii)
Während der Corona-Pandemie wurden deutlich weniger Fahrräder geklaut. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik sank die Gesamtzahl der gestohlenen Fahrräder 2021 um 10,5 Prozent auf rund 234.000. Da Diebstähle jedoch häufig nicht angezeigt werden, dürfte die Dunkelziffer weitaus höher liegen (SAZbike berichtete). 
Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab nun aber in Bayern wieder eine steigende Tendenz der Fahrraddiebstähle. Aufgrund der gestiegenen Marktpreise stieg auch die Schadenssumme, denn der Wert der entwendeten Räder ist höher. Im nördlichen Oberbayern wurden von Januar bis Ende Juni nach Angaben der Polizei fast 40 Prozent mehr Räder gestohlen als im ersten Halbjahr 2021. Das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie sei aber noch nicht erreicht. Deutlich höher ist dagegen der Wert der Beute. Seit Jahresbeginn wurden der Behörde zufolge in der Region rund 1.290 Fahrräder gestohlen im Wert von 789.000 Euro. 2019 seien es bei ähnlich vielen Fällen 603.000 Euro gewesen.

Zahlen aus den Regionen

Ähnliche Entwicklungen beobachtet man auch in München: Aufgrund hochwertigerer und damit hochpreisiger Fahrräder steige der Wert des Gesamtbeuteschadens, meldete die Polizei. Immerhin: 10,8 Prozent aller Raddiebstähle 2021 in der Landeshauptstadt wurden aufgeklärt. Auch in Schwaben und in der Oberpfalz näherte sich die Zahl der Fälle wieder der Zeit vor Corona an. In Niederbayern stellten die Ermittler dieses Jahr eine relativ stark steigende Tendenz fest, im südlichen Oberbayern sei die Zunahme noch moderat. Oberfranken meldete ebenfalls eine Rückkehr zur „vorpandemischen Zeit“. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Bayreuth suchte nach Gründen: „Dies kann damit zusammenhängen, dass die Menschen nun wieder mehr Freiheiten haben und vermehrt mit ihren Rädern unterwegs sind“, sagte sie.

Gegentrend in Mittelfranken

Mittelfranken stellt die Ausnahme dar: Hier waren die Radl-Diebe und -Diebinnen vergangenes Jahr offenbar noch aktiver als in diesem Jahr, obwohl es laut Statistik schon 2021 nur 3.233 Fälle gab, so wenige wie seit Jahren nicht mehr. Im ersten Halbjahr 2022 sei die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, meldete das Polizeipräsidium in Nürnberg.



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