Mehr Platz für Radverkehr 29.10.2020, 14:42 Uhr

ADFC kritisiert Maskenpflicht für Radfahrer

In einigen Städten und Regionen mit hoher Corona-Inzidenz werden nach Angaben des ADFC behördliche Maskenpflichten jetzt auch auf Radfahrer angewendet. Der Fahrradclub ADFC bittet die Behörden, das Radfahren stattdessen zu erleichtern.
Pop-up-Radweg in Hamburg
(Quelle: ADFC Hamburg)
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Das Bundesarbeitsministerium forderte letzte Woche die Bevölkerung via Twitter dazu auf, während der zweiten Corona-Welle möglichst mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Und auch für Schülerinnen und Schüler ist das Fahrrad in Zeiten der Pandemie das wichtigste Verkehrsmittel. Wir wünschen uns daher von der Politik, dass sie das Radfahren als Mittel der Corona-Bewältigung kräftig fördert – und nicht durch eine zu enge Auslegung der Maskenpflichten einschränkt.“
Mehr Platz fürs Rad
Der ADFC fordert seit zwei Jahren mit einer bundesweiten Kampagne, dem Radverkehr mehr Platz auf der Straße einzuräumen. Die Forderung verstärkt der Fahrradclub noch einmal im Hinblick auf die Pandemie. Stork: „Unterdimensionierte Radwege gibt es überall, das hat kürzlich sogar der Automobilclub ADAC festgestellt. Jetzt sollen wegen der Pandemie noch mehr Menschen auf das Rad umsteigen – aber wie soll das gehen, wenn es keine anständigen, breiten Radwege gibt?“
Popup-Radweg, Protected Bikelane, Fahrradstraße – Hauptsache schnell
Wie Städte und Gemeinden das Problem des fehlenden Platzes für den Radverkehr lösen, muss individuell entschieden werden, so der ADFC. Eine Möglichkeit sei die Errichtung sogenannter Pop-up-Radwege, wie sie in Metropolen weltweit und auch in Berlin und Hamburg erprobt werden. Aber auch mit anderen Infrastrukturmaßnahmen können Kommunen unkompliziert mehr Platz für den Radverkehr schaffen. Stork: „Hauptsache schnell. Wer pandemiefesten Radverkehr will, muss jetzt sofort handeln, nicht in den üblichen Zeithorizonten von zehn, fünfzehn Jahren.“



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