Bundeshaushalt 2026 31.07.2025, 13:53 Uhr

ADFC begrüßt Aufstockung und kritisiert fehlende Förderung

Der Bund plant 2026 mit 620 Millionen Euro deutlich mehr Mittel für den Radverkehr. Der ADFC begrüßt den Schritt, fordert jedoch die Wiederaufnahme der gestrichenen Förderungen für Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen.
Investition in nachhaltige Mobilität: Die Radwege sollen bundesweit verbessert werden.
(Quelle: Stadt Göttingen / Christoph Mischke)
Die Bundesregierung will die Mittel für den Radverkehr im Haushalt 2026 auf rund 620 Millionen Euro erhöhen. Der ADFC begrüßt das Vorhaben – und fordert gezielte Nachbesserungen, insbesondere beim Fahrradparken an Bahnhöfen.
Am 30. Juni 2025 hat das Bundeskabinett den Entwurf für den Haushalt 2026 verabschiedet. Dieser sieht vor, die Ausgaben für den Radverkehr im kommenden Jahr deutlich zu steigern – von bislang 442 Millionen Euro auf rund 620 Millionen Euro.
„Wir sehen darin durchaus ein Signal, dass die Regierung das Fahrrad als zukunftsgerichtetes Verkehrsmittel ernst nimmt“, kommentiert ADFC-Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann. „Jetzt kommt es darauf an, die Mittel für den bundesweiten Radwegeausbau langfristig zu sichern und am Bedarf auszurichten. Hierfür ist auch die geplante Anschaffung von Spezialfahrzeugen, die den Zustand von Radwegen schnell und systematisch erfassen können, ein wichtiger Schritt.“

Kritik an fehlender Förderung von Fahrradparkhäusern

Gleichzeitig betont der Fahrradclub, dass dringender Handlungsbedarf beim Thema Fahrradparken besteht. „Nachbesserungsbedarf sehen wir bei der Finanzierung von Fahrradparkhäusern an Bahnhöfen. Hier hat es die Bundesregierung versäumt, das 2024 kurzfristig gestoppte Förderprogramm wieder aufzunehmen. Es fehlen nach wie vor über eine Million Fahrradabstellplätze an Bahnhöfen. Dafür braucht es ein langfristig ausfinanziertes Programm“, so Lodemann weiter.

Umsetzung vor Ort bleibt entscheidend

Damit die zusätzlichen Mittel beim Ausbau der Infrastruktur tatsächlich wirken, sieht der ADFC auch Länder und Kommunen in der Verantwortung.
„Damit der Radverkehr vor Ort von den Bundesmitteln profitiert, sind die Länder und Kommunen gefragt. Wichtig ist genügend qualifiziertes Personal für die Planung und den Ausbau von Radwegen. Der ADFC-Fahrradklima-Test hat kürzlich erneut gezeigt, dass die Menschen in Deutschland mit der Qualität und Sicherheit der Radwege nicht zufrieden sind“, erklärt Lodemann.
Die geplante Haushaltsaufstockung ist ein Schritt in Richtung einer moderneren Verkehrspolitik. Ob daraus flächendeckend Verbesserungen für den Radverkehr entstehen, hängt jedoch maßgeblich von der Umsetzung auf Landes- und kommunaler Ebene ab.


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