Prototyp vorgestellt 01.06.2023, 09:49 Uhr

Studentinnen entwickeln Fahrradschloss

Sechs Studentinnen der Fachhochschule Südwestfalen haben ein Fahrradschloss entwickelt und den Prototypen jetzt vorgestellt.
Von links: Esra Öztürk, Sude Akcay, Bonnie Bachtenkirch, Zaina Alasaad, Shahira Kampmann, Emilia Duisenberg und Prof. Dr. Jens Bechhtold
(Quelle: Foto: FH / Sandra Pösentrup)
Bonnie Bachtenkirch hat der Ehrgeiz gepackt. Die Soesterin ist quasi hineingeboren in die Fahrradindustrie und von Kindesbeinen an umgeben von Themen rund ums Zweirad – darunter auch das leidliche Thema Fahrraddiebstahl. So hatte sich die Studentin des Studiengangs „Design- und Projektmanagement“ vor gut einem Jahr überlegt, im Rahmen des Studienmoduls „Angewandte Konstruktionstechnik“ ein Produkt für mehr Fahrradsicherheit zu entwickeln. Zunächst allein gestartet, ist die Projektgruppe im Laufe von zwei Semestern auf sechs DPM-Studentinnen gewachsen. Unterstützt und gefördert wurden sie bei ihrem Vorhaben von Prof. Dr. Jens Bechthold, Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik.
Zu Beginn hatte sich die Gruppe bereits auf dem Markt verfügbare Schlösser angesehen. Wenig flexibel, schlechte Qualität, zu teuer und am Ende doch noch geknackt, lauten die ernüchternden Testurteile von Verbrauchern und Verbraucherinnen im Netz. Das geht besser, waren sich die angehenden Design- und Projektmanagerinnen einig und machten sich daran, ein benutzerfreundliches Faltschloss mit geringem Eigengewicht und hoher Langlebigkeit zu entwickeln, das dennoch möglichst hohen Sicherheitsansprüchen gerecht wird und darüber hinaus auch noch für mehr Standsicherheit des Rads am Abstellplatz sorgt.

Flexibles Anschließen

Vom Entwurf bis hin zur Konstruktion und zum Druck eines Prototyps im 3D-Druckzentrum der Fachhochschule SWF in Soest sind zwei Semester vergangen. Von dem Konzept ist Professor Bechthold schon heute überzeugt: „Die Studentinnen haben ein tolles und innovatives Produkt erarbeitet, was durchaus Potenzial hat, in Serienreife zu gehen.“ Innovativ deshalb, weil das Schloss, anders als bei vielen vergleichbaren Lösungen, direkt am Fahrradrahmen fest montiert und somit immer dabei ist. Natürlich ist dies noch kein Alleinstellungsmerkmal, viele Schlösser werden ebenso zum Transport etwa am Flaschenhalter befestigt.
Gesichert wird das Rad über Kettenglieder in verschiedener Größe. So ist das Anschließen an Fahrradständer, Laternenpfahl oder Zaun unterschiedlichen Umfangs flexibel möglich. Der Prototyp ist aus Kunststoff, das Serienprodukt soll aber aus robustem, korrosionsbeständigen und bruchsicherem Material bestehen. „Eine hundertprozentige Sicherheit vor Diebstahl gibt es nicht“, betonte Studentin Esra Öztürk während der Präsentation. In der Regel halten sich Fahrraddiebe aber nur bis zu drei Minuten mit einem Schloss auf, so eine branchenbekannte Faustregel „Schafft unser Schloss“, gab sich das Team überzeugend selbstbewusst. Kleine Verbesserungen haben sie noch in Planung, in Summe sind die Studentinnen aber sehr zufrieden mit ihrem Produkt und möchten nun die nächsten Schritte in Richtung Anmeldung als Gebrauchsmuster ansteuern.


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