Nachhaltige Produkte 25.07.2022, 17:01 Uhr

Vaude entwickelt „Green Shape“-Standard weiter

Der Outdoor-Ausrüster Vaude (Tettnang) engagiert einen sechsköpfigen Beirat für seinen hauseigenen „Green Shape“-Standard für umweltfreundliche Outdoor-Produkte und kündigt erhöhte Kriterien an: Künftig soll ein externes Unternehmen die Einhaltung überwachen.
Oben von links: Anna Rodewald (GreenroomVoice), Marco Weichert (Weichert Agencies), Fabian Nendza (Globetrotter). Unten von links: Maximilian Hempel (Deutsche Bundesstiftung Umwelt), Martin Führ (Hochschule Darmstadt), Rebecca Tauer (WWF)
(Quelle: Jürgen Mai)
Die sechs Experten und Expertinnen beraten das Outdoor-Unternehmen ab sofort fachlich zu dem Standard. Sie sollen die Kriterien weiterentwickeln, im nächsten Schritt soll Green Shape eine externe Akkreditierung erhalten.
Vaude hat das eigene Label für nachhaltige Textilien 2010 eingeführt, es umfasst heute den Großteil aller Vaude-Produkte. Die Anforderungen wurden kontinuierlich verschärft und auf den ganzen Produktlebenszyklus ausgeweitet. So wurde beispielsweise die Prüfung auf Reparierbarkeit als weiteres Kriterium eingeführt. Die neueste Green Shape Version greift ab der Sommerkollektion 2022: Neben einer Schärfung der für Green Shape zugelassenen Zertifikate für Lieferanten und Materialien muss nun auch jedes Green Shape Produkt zu mehr als 50 Prozent aus recycelten oder biobasierten Materialien bestehen. Diese Anforderungen sind Teil der Klimaziele von Vaude, die eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen in der Lieferkette vorschreiben.
„Green Shape ist einer der zentralen Bausteine auf unserem Weg, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte immer weiter zu verringern. Deshalb heben wir die Messlatte immer weiter an und legen großen Wert auf eine externe, unabhängige Begleitung“, erklärt Hilke Patzwall, CSR-Managerin bei Vaude.

Externer Beirat sichert unabhängige Expertise 

Der Beirat soll die Objektivität und die Glaubwürdigkeit von Green Shape stärken. Die sechs laut Vaude ehrenamtlichen Expertinnen und Experten bringen Fachwissen aus den Bereichen Umweltschutz, Wissenschaft, Lieferkette, Handel und Endkundschaft sowie Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft ein: Anna Rodewald (Greenroom Voice, eine Kommunikationsagentur für nachhaltige Outdoor-Produkte), Fabian Nendza (Frilufts Retail Europe AB, eine Hausmarke des Outdoor-Filialisten Globetrotter), Marco Weichert (Weichert Agencies, ein Entwicklungsbüro für Textilien), Prof. Dr. Martin Führ (Hochschule Darmstadt), Dr. Maximilian Hempel (die Umweltschutzstiftung Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU) und Rebecca Tauer (Umweltschutzorganisation WWF Deutschland). Der Beirat soll sich regelmäßig mit den Kriterien, den Prozessen und den Verfahren von Green Shape befassen und den Standard weiterentwickeln.
Das erste Treffen des Green Shape Beirats mit Vaudes Geschäftsführerin Antje von Dewitz, Uwe Gottschalk (Geschäftsleitung Produkte), Jan Lorch (Geschäftsleitung Vertrieb & CSR) und Hilke Patzwall (Nachhaltigkeits-Managerin) – hat bereits stattgefunden. Dabei standen auch schon erste inhaltliche Diskussionen auf der Agenda. 

Externer Standardgeber

Um die Glaubwürdigkeit von Green Shape nicht nur fachlich und inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der Struktur zu erhöhen, übernimmt die Firma Arqum, eine Gesellschaft für Arbeitssicherheit, Qualitäts- und Umweltmanagement, ab sofort die Rolle des Standardgebers – unabhängig von Vaude. Damit wird gewährleistet, dass Vaude nicht gleichzeitig die Prozesse und Kriterien des Green Shape Standards setzt und nutzt, sondern die Rollen klar getrennt sind. Das schafft Unabhängigkeit und stärkt die Glaubwürdigkeit des Standards, so Vaude.

Kundschaft vertraut firmeneigenen Siegeln

Vaude hebt hervor, dass 85 Prozent der Konsumenten und Konsumentinnen ein firmeneigenes Siegel für mindestens genauso glaubwürdig bis deutlich glaubwürdiger halten als andere Siegel. Dies sei ein  Ergebnis aus einer repräsentativen Datenerhebung von Appinio im Auftrag von Vaude, erhoben im Juni 2022. „Das ist eine großartige Bestätigung für unser Engagement und spiegelt auch wider, was uns aus dem Fachhandel berichtet wird“, so Hilke Patzwall.



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