Erster Geschäftsbericht seit Corona 29.04.2020, 15:47 Uhr

Shimanos Umsatz knickt um 12,3 Prozent ein

Shimano verzeichnet im ersten Geschäftsbericht nach Ausbruch der Corona-Pandemie einen deutlichen Rückgang von Umsatz und Gewinn. Die Börse feiert.
Börsenkurs (Symbolbild)
(Quelle: Pixabay)
Shimano verzeichnet einen Umsatzrückgang im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,3 Prozent auf 664 Millionen Euro. Das operative Betriebsergebnis aus dem Tagesgeschäft ging um 22,3 Prozent auf 109 Millionen Euro zurück.
Bei Fahrradkomponenten in Europa war der Einzelhandelsumsatz mit fertigen Fahrrädern, insbesondere E-Bike, dank des milden Winters seit Jahresbeginn stark, aber der Umsatz ging ab Mitte März aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus stark zurück. Die Lagerbestände der Händler an Fahrrädern in Europa nahmen rapide zu. In Nordamerika war der Absatz von fertigen Fahrrädern im Einzelhandel stark, das lag auch am Wetter, ging jedoch im März aufgrund der Verbreitung des Coronavirus zurück. Dies führte zu hohen Lagerbeständen der Händler.
In China waren die Einzelhandelsumsätze schleppend. In der Zwischenzeit blieben die Lagerbestände der Händler im Allgemeinen auf einem angemessenen Niveau. In Südamerika, auf dem brasilianischen Markt, erholten sich die Einzelhandelsumsätze nach einer Stagnation aufgrund politischer Instabilität wieder, doch die Einzelhandelsumsätze verlangsamten sich Ende März rasch. Auf dem argentinischen Markt, auf dem die Währungsabwertung anhält, stagnierten die Verkäufe.
Auf dem japanischen Markt waren die Einzelhandelsverkäufe von Gemeinschaftsfahrrädern für den Weg zur Arbeit und zur Schule sowie von Sportfahrrädern der mittleren bis oberen Preisklasse während des gesamten Zeitraums schwach, aber die Verkäufe von Elektrorädern blieben stark. Die Lagerbestände der Vertriebshändler blieben im Allgemeinen auf einem angemessenen Niveau.
Unter diesen Marktbedingungen wurden die MTB-Komponenten „Deore XT“ und „SLX“ sowie die „GRX“-Gravelgruppen auf dem Markt gut angenommen. Auch das Geschäft mit den Elektroradkomponenten „Steps Sport“ verlief günstig. Infolgedessen verringerte sich der Nettoumsatz des Fahrradsegments gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,4 Prozent auf 508 Millionen Euro und das Betriebsergebnis um 26,1 Prozent auf 89 Millionen Euro. Den Rest erwirtschaftete Shimano mit Angelausrüstung.
Shimano kassiert Prognose für das Geschäftsjahr
Die Corona-Pandemie wirkt sich zunehmend auf die Wirtschaft in Japan und auf der ganzen Welt aus. In Bezug auf das Geschäftsumfeld rund um die Shimano-Gruppe wurden die Unternehmensaktivitäten durch Faktoren wie teilweise Unterbrechungen der Produktionsaktivitäten in Produktionsstätten in Übersee sowie durch Verkaufs- und Bewegungsbeschränkungen im Einzelhandel beeinträchtigt. Da das Ausmaß dieser Auswirkungen ungewiss bleibt, ist es für das Unternehmen derzeit schwierig, die Prognosen zur Geschäftsleistung angemessen zu berechnen. Infolgedessen hat das Unternehmen beschlossen, die Prognosen vom 12. Februar 2020 zur Entwicklung des laufenden Geschäftsjahrs bis zum 31. Dezember 2020 zurückzuziehen. Shimano kündigt neue Prognosen zur Geschäftsentwicklung an, sobald die Situation dies zulässt.
Aktienkurs zieht an
Der Aktienkurs lässt erahnen, was die Börse der Fahrradbranche zutraut: Die Shimano-Aktie zog erneut an. Bisher hat sie die Corona-Krise deutlich besser überstanden als zahlreiche andere Aktien und befindet sich nur noch fünf Prozent unter ihrem Jahreshöchststand aus der Zeit vor dem Börsencrash im Februar.


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