Halbjahresbericht
01.08.2025, 13:39 Uhr
Gewinneinbruch trotz Umsatzwachstum bei Shimano
Shimano hat seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Der Umsatz ist gestiegen. Doch der Gewinn ist eingebrochen: Wechselkurse und Lagerbestände belasten das Ergebnis.
Trotz der angespannten Marktlage entwickelten sich die Umsätze im Bereich Fahrradkomponenten positiv. Neue Produkte wie die überarbeitete XTR-Gruppe für Mountainbikes kommen gut an.
(Quelle: Shimano)
Shimano hat im ersten Halbjahr 2025 seinen Umsatz um 9,5 Prozent auf umgerechnet etwa 1,48 Milliarden Euro gesteigert. Doch der Gewinn fiel dramatisch: Der Nettogewinn brach von umgerechnet etwa 273,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch umgerechnet etwa 24,8 Millionen Euro ein. Das entspricht einem Rückgang von 91 Prozent. Die Zahlen stammen aus dem offiziellen konsolidierten Halbjahresbericht des Unternehmens.
Die operative Marge sank ebenfalls: Trotz Umsatzwachstum reduzierte sich das operative Ergebnis um 9,2 Prozent auf umgerechnet etwa 176 Millionen Euro. Die ordentlichen Erträge halbierten sich nahezu auf umgerechnet etwa 87,7 Millionen Euro, was laut Shimano vor allem auf hohe Währungsverluste zurückzuführen ist. Allein hier verzeichnete der Konzern ein Minus von umgerechnet etwa 135 Millionen Euro.
Shimano benennt eine Reihe von Ursachen für die Gewinnentwicklung. Zwar blieb das Interesse an Fahrrädern international hoch, doch viele Märkte sind durch übervolle Lager und Kaufzurückhaltung geprägt.
In Europa sorgte gutes Frühjahrswetter für solide Abverkäufe, die Lagerbestände blieben jedoch leicht erhöht. In Nordamerika stagnierten die Verkäufe, die Lagerlage gilt dort als angemessen. In China und anderen asiatischen Märkten sorgten konjunkturelle Schwäche und hohe Preise für eine zähe Nachfrage, auch dort ist die Lagerkorrektur noch nicht abgeschlossen. Der japanische Markt leidet unter hohen Preisen für Kompletträder, die den Absatz bremsen.
Mountainbike-Komponenten lassen Kasse klingeln
Trotz der angespannten Marktlage entwickelten sich die Umsätze im Bereich Fahrradkomponenten positiv. Neue Produkte wie die überarbeitete XTR-Gruppe für Mountainbikes, die Deore XT- und Deore-Serien sowie das Q’Auto-System mit selbstschaltender Nabenschaltung kamen gut an. Der Segmentumsatz stieg um 11,6 Prozent auf umgerechnet etwa 1,13 Milliarden Euro. Der operative Gewinn aus diesem Bereich sank jedoch leicht um 2,9 Prozent auf umgerechnet etwa 147,7 Millionen Euro.
Im Segment Angelgeräte stiegen die Umsätze um 3,1 Prozent auf umgerechnet etwa 348 Millionen Euro, der operative Gewinn ging um 32,4 Prozent auf umgerechnet etwa 28 Millionen Euro zurück.
Für das Gesamtjahr rechnet Shimano nun mit einem Umsatz von umgerechnet etwa 2,88 Milliarden Euro (zuvor: umgerechnet etwa 2,94 Milliarden Euro) und einem Nettoergebnis von nur noch umgerechnet etwa 190 Millionen Euro. Das wäre ein Rückgang um rund 60 Prozent gegenüber 2024. Auch die operative Marge dürfte weiter sinken. Der Konzern nennt als Ursachen unter anderem Produktionsanpassungen, Lagerbereinigungen in China sowie Wechselkursverluste durch die Abwertung des US-Dollars.
Shimanos Entwicklung im ersten Quartal 2025 unterstreicht eine differenzierte Marktsituation: Während die Velosparte ein Umsatzwachstum von 15,6 Prozent erzielte und der operative Gewinn kräftig um 38,5 Prozent stieg, verzeichnete der Nettogewinn im Konzern dennoch einen Rückgang um 58,7 Prozent auf umgerechnet etwa 61 Millionen Euro – bedingt durch drastische Währungs- und sonstige Fremdkosten. Händler und Hersteller sollten diese Diskrepanz bei Umsatz und Profitabilität als Hinweis auf strukturelle Belastungen wie hohe Lagerbestände und volatile Wechselkurse verstehen.