Mehr Modelle mit fairem Kautschuk 06.06.2023, 12:56 Uhr

Fair Rubber: Schwalbe weitet Anteil an Reifen aus

Schwalbe weitet den Anteil an Fair Rubber in seinen Produkten stark aus. Die Anzahl der Reifenmodelle, die mit fair gehandeltem Naturkautschuk produziert werden können, wird versechsfacht.
Kautschukpflanze
(Quelle: Ralf Bohle)
Alle Gravelreifen von Schwalbe aus der G-One-Serie, die drei Rennradmodelle des „Pro One“ (Tubeless, Tube & TT) und die Mountainbike-Reifen „Nobby Nic“, „Magic Mary“ und „Big Betty“ werden ab sofort in der Evolution Line mit Fair Rubber bestückt. Bereits zuvor konnten der Cargoreifen „Pick-Up“ und der E-Bike-Spezialist „Marathon E-Plus“ als erste Fahrradreifen sowie der „Marathon Plus Wheelchair“ als erster Rollstuhlreifen damit produziert werden.
Felix Jahn, Leiter der CSR-Abteilung bei Schwalbe: „Das Ziel, unsere Fair Rubber Kapazitäten auszubauen, haben wir im CSR-Bericht 2021 festgelegt. Es ist großartig, dass wir diesen Meilenstein nun tatsächlich erreicht haben und die Anzahl der Mitglieder im Fair Rubber e.V. von 277 im Jahr 2020 auf 2.320 im Jahr 2022 steigern konnten. So profitieren immer mehr Kleinbäuerinnnen und Kleinbauern von fairem Handel.“ 
Vor drei Jahren hat sich Schwalbe gemeinsam mit dem Fair Rubber e.V. aufgemacht, um sich für die Menschen am Anfang der Lieferkette einzusetzen. Und zwar unmittelbar: Für jedes Kilo Naturkautschuk zahlt Schwalbe eine Prämie von 0,50 Euro direkt an die zertifizierten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie Zapferinnen und Zapfer. Das entspricht etwa einem Drittel des aktuellen Weltmarktpreises. Was mit der zusätzlichen finanziellen Unterstützung gemacht wird, entscheiden sie selbst. So werden ihre Lebensumstände verbessert, indem beispielsweise Schulen vor Ort saniert werden, um Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Stefan Hörmann, Geschäftsführer des Fair Rubber e.V.: „Schwalbe zeigt gelebte Verantwortung, indem das Unternehmen bei fair gehandeltem Naturkautschuk vorangeht. Gemeinsam mit dem Fair Rubber e.V. hat Schwalbe im Jahr 2020 damit begonnen, die Menschen direkt zu unterstützen, die am Kautschukbaum dafür sorgen, dass am Ende der Lieferkette ein Fahrradreifen im Handel erhältlich ist. Ich bin begeistert, was wir bis heute zusammen erreicht haben.“

Dschungelplantage statt Monokultur

Bisher ist Schwalbe nach eigener Aussage der einzige Reifenhersteller, der fair gehandelten Kautschuk in seinen Produkten verwendet und den Menschen direkt mit einer finanziellen Prämie hilft. Der zertifizierte Naturkautschuk aus Indonesien stammt aus so genannten Dschungelplantagen. Diese Art der Pflanzungen erhält – anders als Monokulturen – die hohe Biodiversität des Regenwalds.
Vor einigen Monaten hat eine Schwalbe-Delegation die Schulen, aber auch die Pflanzungen vor Ort besucht. In der sehr ländlich geprägten Region auf Java rund 140 Kilometer entfernt vom Schwalbe-Werk beginnt der Arbeitstag für die Kautschukzapfer und -zapferinnen während der Dämmerung, wenn die ersten Bäume angezapft werden. Die tröpfelnde Latexmilch wird gesammelt, abgeholt und später zu Kautschukblöcken verarbeitet. Naturkautschuk ist eines der wichtigsten Rohmaterialien für die Produktion von Fahrradreifen.



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