Prämie für Fachhandel 29.06.2023, 11:35 Uhr

VSF und Bico begrüßen neuen Jobrad-Werkstattzuschuss

Das neue Preismodell des Leasinganbieters Jobrad hatte jüngst für hitzige Diskussionen gesorgt. Gemeinsam haben der VSF, die Bico und Jobrad nun eine Lösung gefunden, die den serviceorientierten Fachhandel stärken soll.
Von links: Florian Baur, Uwe Woell und Andreas Hennemann auf der Eurobike 2023
(Quelle: VSF / Soufiane Talhaoui)
Die Fronten schienen verhärtet – die Gemüter erhitzt: Das neue Jobrad-Preismodell, welches der Leasinganbieter im Februar 2023 seinen Fachhandelspartnern übermittelt hat, rief teils massiven Unmut hervor. Auch die Fachhandelsverbände Verbund Service & Fahrrad e.V. (VSF) und Bike & Co (Bico) bemängelten dieses als unausgewogen, weil es Händler und Händlerinnen unverhältnismäßig belaste und deren ohnehin aktuell angespannte Lage zusätzlich verschärfe.
Trotz sehr unterschiedlicher Positionen feilten VSF und Bico gemeinsam mit Jobrad an konstruktiven Lösungen. Nach intensiven Gesprächen wurde nun mit der Qualitätsoffensive „Service Pro“ ein Ergebnis erzielt, welches den stationären und qualitätsorientierten Fachhandel in den Fokus rücken und dessen Serviceleistungen würdigen soll.
Uwe Wöll, VSF-Geschäftsführer, äußert sich erleichtert und erfreut über das Ergebnis: „Wir haben für den gesamten deutschen Fahrradfachhandel ein wichtiges Ergebnis erzielt. Die Händler und Händlerinnen, die in ihren Werkstätten ein hohes Maß an Inspektionsleistungen erbringen, werden bestätigt und belohnt.“

So einfach und unbürokratisch wie möglich 

Ab dem 1. Oktober 2023 erhält jeder Jobrad-Fachhandelspartner mit einer Servicequote von mindestens 80 Prozent einen Werkstattzuschuss.
Die Eckpunkte:
  • Der Händler hat in den letzten zwölf Monaten eine Servicequote von mindestens 80 Prozent an Jobrädern erbracht. 
  • Diese Quote errechnet sich aus dem Verhältnis servicierter und verkaufter Jobräder (z.B. mindestens 80 Inspektionen an Jobrädern bei 100 verkauften Jobrädern).
  • Um in die 80-Prozent-Quote einzufließen, müssen die Serviceräder nicht zwingend selbst verkaufte Jobräder sein. Es zählt die erbrachte Serviceleistung an jedem Jobrad-geleasten Fahrrad. 
  • Der Bonus beträgt 60 Euro brutto pro Rad und Service/Inspektion.
  • Die Auszahlung erfolgt monatlich.
  • Bei einer Servicequote unter 80 Prozent an JorRad geleasten Fahrrädern erfolgt keine Auszahlung des Zuschusses. Es verbleibt beim Budget, das für alle Jobrad-Inspektionen bzw. Full-Services zur Verfügung steht.
Ein Rechenbeispiel zur Verdeutlichung: Ein Fachhändler, der die Quote erfüllt und im Oktober 2023 40 Inspektionen an Jobrädern durchführt, erhält zum Monatsende einen Zuschuss in Höhe von 2.400 Euro brutto.
„Das neue Preismodell in Ergänzung um den neuen ,Service Pro‘-Zuschuss stärkt den qualitätsorientierten Fahrradfachhandel nachhaltig,“ ist sich Wöll sicher. „Die Jobrad-Leasingsverträge gelten für drei Jahre, sprich dreimal Service am gleichen Rad. Engagierte Händler und Händlerinnen, die in Sachen Kundenbindung und jährlicher Werkstattleistung alles richtig machen, können den 60 Euro-Bonus pro Jobrad in Summe dreimal erhalten. Die Händler und Händlerinnen können hier eine spürbare, kapitalrelevante Bonifizierung erreichen, die bedarfsgerecht in den eigenen Betrieb und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen investiert werden kann.“



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