Erste Kunden stehen fest 05.06.2023, 13:23 Uhr

Großkonzern kündigt Rahmenproduktion in den Niederlanden an

Das familiengeführte Industrieunternehmen VDL Groep (Eindhoven) wird in den Niederlanden Fahrradrahmen aus Aluminium herstellen. Zwei prominente Kunden aus der Branche sind bereits bekannt.
Von links: Jos Schutte (Innovation Lead Qwic), Sander van Herpt (Vertrieb VDL Bike Frame Technologies), Edwin Willems (Stellvertretender Vorstand VDL Groep), Taco Anema (Gründer und CEO Qwic), Bas van der Leegte (Stellvertretender Vorstand VDL Groep), Egemen Tumturk (COO Qwic) und Jason Koevoet (Projektmanager VDL Bike Frame Technologies)
(Quelle: VDL)
Die neue Tochtergesellschaft VDL Bike Frame Technologies befindet sich in der Endphase des Baus einer vollautomatischen Produktionslinie in Breda. Schmiede- und Gussteilen stammen ausschließlich aus Europa.  Erste Rahmen sollen ab Sommer geliefert werden. Der niederländische Fahrradhersteller Hartmobile (Qwic) ist der erste Kunde. In den kommenden drei Jahren will VDL 50.000 Fahrradrahmen an Hartmobile liefern.
„Ein vollautomatischer Produktionsprozess, mit dem VDL Groep bei anderen Anwendungen bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt hat, ermöglicht uns eine wettbewerbsfähige Produktion in den Niederlanden“, erklärt Jason Koevoet, Projektmanager bei VDL Bike Frame Technologies. „Da wir agil und flexibel sind, können wir auch schnell auf neue Projekte und andere Anforderungen des Marktes reagieren.“ 
Taco Anema, Gründer und CEO von Qwic, sagt: „Die Zusammenarbeit trägt zu unseren Zielen bei, die Lieferkette zu kontrollieren, die Qualität zu verbessern, die Vorlaufzeiten zu verkürzen und die Geschwindigkeit der Produktinnovation zu erhöhen. Die lokale Rahmenproduktion macht uns flexibler, innovativer und nachhaltiger.“ 

Den ökologischen Fußabdruck schrumpfen

Vorsitzender Willem van der Leegte: „Die Niederlande sind natürlich das Fahrradland schlechthin, aber die Basis des Fahrrads, der Rahmen, wird hauptsächlich außerhalb Europas hergestellt. Mit VDL Bike Frame Technologies bringen wir auch diese Produktion zurück in unser Land und ermöglichen es unseren Kunden, ihren ökologischen Fußabdruck um ein Vielfaches zu verringern. Durch unsere vollautomatische Produktionslinie sind wir in der Lage, wettbewerbsfähig zu produzieren. Wir sind stolz auf diese Zusammenarbeit mit dem niederländischen Unternehmen Qwic, einer führenden Marke auf dem Markt.“

Belgian Cycling Factory plant Zusammenarbeit

Belgian Cycling Factory (BCF), die Muttergesellschaft der belgischen Fahrradmarken Ridley und Eddy Merckx, plant, Fahrradrahmen von VDL zu beziehen. In Zusammenarbeit mit den Designern von BCF und den Ingenieuren von VDL wurde ein Rahmen entwickelt, der zunächst für E-Bikes gedacht ist und sich in Europa herstellen lässt. Darüber hinaus wird VDL Fibertech Industries im niederländischen Hapert in den kommenden Monaten eine Carbongabel für ein neues Cyclocross-Modell herstellen, das BCF 2024 vorstellen wird. Ein Prototyp dieser neuen Gabel wurde bereits getestet. Die von VDL bei der Herstellung verwendeten Materialien und Produktionstechnologien eignen sich auch für andere Fahrradteile wie Sättel und Lenker.

Ehrgeizige Pläne

Momentan hat die Produktionslinie in Breda eine Kapazität von 70.000 Rahmen pro Jahr. Das Ziel von VDL Bike Frame Technologies ist es, den modularen Produktionsprozess entsprechend der Marktnachfrage zu erweitern. Jason Koevoet: „Allein in Europa wurden bis 2021 mehr als 22 Millionen Fahrräder verkauft und der Markt wächst weiter. Der weitaus größte Teil der Rahmen für all diese Fahrräder wird immer noch in Asien hergestellt. Anschließend werden die Fahrräder dann in Europa zusammengebaut.“

Über VDL Groep 

Die VDL Groep ist niederländisches Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Eindhoven. In dem 1953 gegründeten Unternehmen steht nun 70 Jahre später seit 2017 die dritte Generation der Familie Van der Leegte am Ruder. VDL Groep ist mit gut 16.000 Angestellten in 19 Ländern aktiv. Der Konzern umfasst mehr als 100 Tochtergesellschaften mit jeweils eigener Spezialisierung. Der kombinierte Jahresumsatz 2022 belief sich auf 5,8 Milliarden Euro.


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