Sharing-System Avocargo 07.06.2022, 14:00 Uhr

Mobilfunkgesellschaft rüstet Lastenräder aus

Der Mobilfunkanbieter Vodafone will bis 2026 rund 40.000 E-Lastenbikes des Berliner Start-ups Avocargo mit einer Mobilfunkverbindung ausrüsten. Avocargo bietet in Berlin Cargobikes zum Verleih an. 
(Quelle: Avocargo)
„Ja, wir wollen bis 2026 rund 40.000 E-Lastenfahrräder in rund 100 Städten Europas auf die Straße bringen“, erklärte Matti Schurr, einer der drei Gründer von Avocargo. „Vodafone ist unser Technologiepartner, damit die E-Lastenräder jederzeit von den Kunden zu finden sind und wir den Akkustand der Räder kontrollieren können.“ Dafür rüstet Vodafone jedes Lastenrad mit GPS und Mobilfunk aus. 
Michael Reinartz, Innovationschef von Vodafone Deutschland, sagt: „Mit Avocargo haben wir das Portfolio in unserem Start-up-Programm um eine Partnerschaft erweitert, mit der nachhaltige Mobilität für jedermann spontan und flexibel möglich wird.“ Die Mobilfunkanbindung hilft dabei, den Akkustand der Fahrzeuge jederzeit abrufen zu können, um die Akkus eventuell auszutauschen.
Aktuell bietet Avocargo rund 100 E-Cargobikes in den zentralen Berliner Stadtteilen wie Kreuzberg oder Prenzlauer Berg. Dort können die Lastenräder überall ausgeliehen und wieder abgestellt werden, wenn sie an einem festen Gegenstand angekettet werden können. Die Nutzung der Zweiräder kostet je Viertelstunde 1,90 Euro, drei Stunden kosten 18,90 Euro. Immer kommt ein Euro Startgebühr dazu. Die Ausleihe erfolgt per App. Einige Handelspartner wie Obi oder Galeria bieten die Cargobikes aber auch vor der Filiale zum Verleih an. Sie bezuschussen die Fahrt mit dem Cargobike, sofern die Kunden und Kundinnen für einen Mindestbetrag zwischen 30 und 70 Euro einkaufen. 

Expansionspläne

Das Start-up möchte seinen Service demnächst auch auf andere Städte ausdehnen. „Wir haben Kontakt mit möglichen Partnern in Köln und Düsseldorf aufgenommen“, sagt Schurr. Die Stadt Köln habe ohnehin beschlossen, ein Programm für ausleihbare E-Lastenräder in der Stadt aufzubauen oder zu unterstützen. „Alle Städte Europas wollen bei einer ökologischen Verkehrswende vorankommen, wie wir auch in Paris, Berlin oder im Rheinland sehen. Dabei können ausleihbare Lastenräder eine ideale Rolle spielen. Sie ermöglichen es Bürgern, das Auto viel weniger zu nutzen oder es sogar ganz abzuschaffen, weil sie dann Lastenfahrten beispielsweise für etwas größere Einkäufe damit machen können. Persönlich unterwegs sind die Menschen dagegen dann vorrangig per Zweirad und ÖPNV.“
Auch Düsseldorfs früherer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) sieht den Vorstoß positiv: „Sofern geklärt ist, wo die Lastenräder abgestellt werden dürfen, kann das ein sinnvoller Beitrag sein, um den Verkehr umweltfreundlicher zu organisieren“, sagt er.



Das könnte Sie auch interessieren