Fünf Teilnehmende auf dem Podium 12.07.2022, 12:41 Uhr

Branchengespräch stimmt auf die Eurobike ein

Im Eurobike-Branchengespräch wurden einen Tag vor Messebeginn wieder aktuelle Themen besprochen.
Stefan Reisinger verspürt eine große Vorfreude auf die Eurobike.
(Quelle: Eurobike Friedrichshafen)
Mit dem traditionellen Branchengespräch am Vortag der Messe wird auch in diesem Jahr die Eurobike eingeleitet. Auf der Bühne konnte Fairnamic-Geschäftsführer und Eurobike-Chef Stefan Reisinger mit Burkhard Stork (Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands ZIV), Gina Chang (Generalsekretärin der Taiwan Bicycle Association TBA), Bob Margevicius (Executive Vice President bei Specialized) und Alexander Friedrich (Geschäftsführer bei Per Pedale) vier Gäste begrüßen. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Journalisten Bernd-Uwe Gutknecht.

Positive Aussichten für Eurobike und Fahrradbranche

Burkhard Stork präsentierte die aktuellen Marktzahlen des ZIV (mehr dazu in eigener Meldung). Er bekräftigte im Anschluss seine große Vorfreude auf die diesjährige Messe. Diese Vorfreude war auch bei Bob Margevicius zu spüren, der die Fahrradbranche als „Sonnenaufgangs-Business“ bezeichnete. In den letzten Jahren sei Radfahren für viele Menschen ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden. „Es sorgt für Freude und viel Wohlbefinden“, so Margevicius. Die Branche sei gesund und würde weiter wachsen. Auf die neue Vertriebsstrategie des Unternehmens angesprochen erinnerte er an die Specialized-Philosophie „The rider is the boss“. „Die heutigen Kunden wollen 24 Stunden Zugriff, persönlichen Service, individuelle Anpassungen.“ Dies wolle man mit unterschiedlichen Vertriebswegen erreichen. Ärgerlich sei für ihn ein Kommentar, den kürzlich ein hochrangiger Autovertreter ihm gegenüber gemacht habe, wonach Radfahren und das Fahrrad das bestgehütete Geheimnis der Mobilität seien. Dies sei zwar auch ein Lob, aber es müsse mehr für die Aufmerksamkeit des Fahrrads getan werden. Margevicius rechnet damit, dass 70 Prozent der in den nächsten zehn Jahren verkauften Modelle Elektroräder sind.
Mit Alexander Friedrich kam auch ein Händler zu Wort. Er sieht ebenfalls eine positive Branchenentwicklung, denn diese habe sich aus der Klitsche in die Mitte der Gesellschaft entwickelt. „Man muss allerdings eine gewisse Größe haben, um am Markt zu bestehen“, erklärte Friedrich. Sein Unternehmen hat daher ein zweites Geschäft gekauft und den Service ausgebaut, damit sich die Kunden und Kundinnen auf das Fahrrad verlassen können. Der Werkstattbetrieb soll sogar als eigene Firma ausgegliedert werden, um noch besser den Service zu erfüllen. In Richtung der Hersteller wünscht sich Friedrich einheitliche und verbesserte Reklamationsprozesse, um so die Ansprüche der Kundschaft erfüllen zu können.
Chang berichtete, dass in diesem Jahr mehr als 100 Mitglieder der TBA teilnehmen. Dies sei keine Selbstverständlichkeit, denn die Kosten sind deutlich höher, im Vergleich zur Eurobike 2019 dreimal so hoch.
Daher ist auch Stefan Reisinger glücklich, dass viele der asiatischen Kunden wieder den Weg zurück zur Eurobike gefunden haben. Insgesamt komme das Konzept der Eurobike sehr gut an, weswegen man optimistisch den nächsten Tagen entgegenblicke.


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