Signal an Aussteller und Besucher
29.07.2025, 10:37 Uhr
Eurobike 2026 soll kostengünstiger und klarer werden
Kompakter, kostengünstiger, klarer ausgerichtet: Mit neuen Beteiligungsmodellen und dem Ende des Messesonntags will die Eurobike ihren B2B-Anspruch schärfen. Was Händler und Hersteller erwartet.
Die Eurobike 2026 wird einen Tag kürzer. Das wirkt auf den ersten Blick pragmatisch, doch hat vielschichtige Gründe. Nach Jahren mit gemischten Rückmeldungen zu Struktur, Kosten und Ausrichtung der Messe, reagiert der Veranstalter Fairnamic nun mit einer umfassenden Neuausrichtung.
Ein Tag weniger – ein klares Signal
Die Eurobike 2026 findet von Mittwoch bis Samstag (24.–27. Juni) in Frankfurt statt. Der zuvor etablierte Sonntag entfällt. Diese Kürzung soll den Fokus zurück auf den Fachhandel und das B2B-Publikum legen. Der Messesamstag bleibt als publikumswirksamer „Festival Day“ bestehen. Für viele Branchenakteure ist diese Entscheidung nachvollziehbar – besonders angesichts des hohen Kostendrucks in der gesamten Fahrradwirtschaft.
Neue Beteiligungsmodelle
Ein zentrales Element der Neuausrichtung: angepasste Beteiligungskonditionen. Fairnamic kündigt „fair kalkulierte All-Inklusive“-Modelle an, die auch Marken mit begrenztem Budget die Rückkehr zur Messe ermöglichen sollen. Komplettradmarken, die zuletzt gefehlt hatten, könnten so wieder Präsenz zeigen.
Ein weiterer Schritt zur Reaktivierung des Fachhandels ist die Wiederbelebung des Einladungssystems „Retail First“. Hersteller erhalten damit erneut die Möglichkeit, ausgewählte Händler kostenfrei zur Messe einzuladen – ein Instrument, das den Dialog zwischen Industrie und Handel gezielt stärken soll.
Zwei Plattformen, klare Abgrenzung
Parallel zur Eurobike findet erstmals die neue Messe „Mobifuture“ statt – ein Format, das sich ausschließlich der Ecomobility widmet. Damit wird der Themenkomplex um E-Scooter, Microcars und elektrische Lastenfahrzeuge aus der Eurobike ausgelagert. Die inhaltliche Trennung soll eine stärkere Profilbildung und klare Zielgruppenansprache auf beiden Veranstaltungen ermöglichen.
Knapper, fokussierter – aber noch kein Selbstläufer
Die Neuaufstellung ist ein klares Zeichen an die Branche: Die Messe nimmt das Feedback aus Industrie und Handel ernst. Ob das neue Konzept auch die fehlenden Leitmarken zurückbringt, bleibt offen. Entscheidend wird sein, ob Fairnamic den Dialog auf Augenhöhe weiterführt – und ob die Branche die Einladung zum Neuanfang annimmt.