Branchenstudie
18.06.2025, 11:14 Uhr
Fahrradwirtschaft mit Rückgang bei Produktion, aber Chancen im Leasing
Eine neue Branchenstudie zeigt: Die Fahrradwirtschaft verzeichnet 2024 Rückgänge, bleibt aber ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stabilitätsfaktor. Besonders das Dienstrad-Leasing wächst weiter – mit politischer Unterstützung könnte das Potenzial noch steigen.
Die von Zukunft Fahrrad beauftragte Branchenstudie Fahrradwirtschaft 2025 ist erschienen.
(Quelle: Zukunft Fahrrad)
Nach mehreren Jahren dynamischen Wachstums verzeichnete die Fahrradwirtschaft im Jahr 2024 erstmals spürbare Rückgänge. Der Umsatz in der Produktion sank um zehn Prozent, auch die Zahl der Beschäftigten in Herstellung und Handel ging leicht zurück. Gründe dafür sind unter anderem Überkapazitäten, rückläufige Preise und eine insgesamt schwächere Konjunktur.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Branche ein relevanter Wirtschaftszweig. Das zeigt die neue Studie des T3 Transportation Think Tanks im Auftrag von Zukunft Fahrrad. Besonders der Dienstleistungssektor stabilisiert die Branche: So konnten Leasing-Anbieter ihre Beschäftigtenzahl im Jahresverlauf um 16 Prozent erhöhen. Auch der Refurbishing-Markt entwickelt sich weiterhin positiv.
Dienstleistungen als Wachstumstreiber
Die Studie macht deutlich: 205.000 Menschen arbeiten direkt oder indirekt in der Fahrradwirtschaft. Die Kernbereiche der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 27 Milliarden Euro. Diese Zahlen belegen ihre wirtschaftliche Relevanz – weit über das klassische Bild des Fahrrads als Konsumgut hinaus.
Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, sieht politischen Handlungsbedarf: „Die Fahrradwirtschaft ist krisenfest, innovativ und bereit für den nächsten Schritt. Aber sie braucht politische Unterstützung – von fairen Förderbedingungen bis zur Investition in moderne Infrastruktur.“
Ob als E-Lastenrad im Lieferverkehr, als Dienstrad oder im städtischen Sharing-System – das Fahrrad ist fester Bestandteil moderner Mobilitätskonzepte. Zukunft Fahrrad fordert unter anderem eine gesetzliche Absicherung des Dienstrad-Leasings sowie eine stärkere Berücksichtigung des Fahrrads in der Wirtschaftsförderung.
Mit verlässlichen Rahmenbedingungen, entschlossener Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans und gezielten Investitionen in Infrastruktur kann die Fahrradwirtschaft ihren Beitrag zu einer zukunftsfähigen, sozial gerechten und klimafreundlichen Mobilität weiter ausbauen.
Die vollständige Studie steht unter folgendem Link bereit: Branchenstudie_zur_Fahrradwirtschaft_2025.pdf