ZIV präsentiert erste Zahlen für 2025 24.06.2025, 09:30 Uhr

Deutscher Fahrradmarkt erholt sich

Im Vorfeld der Eurobike hat der Verband ZIV soeben erste Zahlen zum deutschen Fahrradmarkt 2025 präsentiert. Diese deuten auf eine Erholung und eine Normalisierung ab 2026 hin.
Burkhard Stork präsentierte im Vorfeld der Eurobike einige Zahlen zum deutschen Fahrradmarkt.
(Quelle: Alexander Schmitz)
Der Verband ZIV – Die Fahrradindustrie hat im Vorfeld der Eurobike, die morgen in Frankfurt am Main startet, die Marktdaten der deutschen Fahrradbranche für das erste Quartal des Jahres 2025 präsentiert. „Aktuell mischt sich im Fahrradmarkt verbesserte Stimmung mit anhaltender wirtschaftlicher Bodenhaftung, das gilt sowohl für die Fahrradindustrie als auch im Handel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und Fahrradzubehör“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Burkhard Stork. „Wir sehen viele Anzeichen für eine Normalisierung der Geschäfte unserer Branche ab dem Jahr 2026. Aktuell gilt aber, die wachsenden Umsätze mit etwas Vorsicht zu betrachten“, so Stork.

Verkäufe

Laut ZIV sind die Verkäufe an die Endkundinnen und Endkunden im deutschen Fahrradmarkt im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bis Ende März wurden 385.000 Fahrräder (Q1 2024: 350.000) verkauft, was ein Wachstum von zehn Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ergibt. Der Verkauf von E-Bikes stieg um rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 500.000 Fahrzeuge (Q1 2024: 450.000). Damit ergibt sich ein Gesamtplus von knapp elf Prozent im Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes auf 885.000 Fahrzeuge im ersten Quartal des Jahres 2025 (Q 1 2024: 800.000).
Da laut ZIV die Monate April und Mai wieder etwas schwächer verkauft wurde, reduziert sich das Plus zum Vorjahr auf etwa fünf Prozent, betrachtet man das gesamte Frühjahr bis Ende Mai. Der gute Verkauf der vergangenen Monate habe den Lagerbestand gerade im Handel, aber auch in der Industrie weiter gesenkt. Eine gute bis sehr gute Nachfrage gibt es nach wie vor bei sportiven Fahrrädern, besonders in der Kategorie Rennrad und Gravelbike. Im Bereich E-Bike werden elektrisch unterstützte Mountainbikes auch zu Beginn dieses Jahres erneut sehr gut nachgefragt.

Produktion

Die Produktion der deutschen Herstellerfirmen von E-Bikes lag laut ZIV im ersten Quartal 2025 bei rund 520.000 Fahrzeugen und damit knapp 16 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Produktion von Fahrrädern lag im selben Zeitraum bei 240.000 Fahrzeugen und damit knapp zehn Prozent über dem Vorjahr. Die Gesamtproduktion von Fahrrädern und E-Bikes lag somit bei 760.000 Fahrrädern und E-Bikes und damit knapp 13,5 Prozent über dem Wert im selben Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 670.000). „Auch hier gilt: Die ersten drei Monate eines Jahres eignen sich nur bedingt als Indikator für eine Jahresprognose, da in diesem Zeitraum in der Regel für die Saison vorproduziert wird“, betont Burkhard Stork. „Aber die Prognose zu einem leichten Plus gegenüber dem Vorjahr bleibt auch hier bestehen. Wir sind durch die Talsohle durch.“

Export / Import

Im ersten Quartal 2025 sind rund 182.000 Fahrräder aus Deutschland exportiert worden, knapp 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum des Jahres 2024 (146.000 Stück). Bei den E-Bikes stiegen die Exporte ebenfalls: 156.000 E-Bikes wurden exportiert, knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (146.000). Insgesamt stieg der Export von Fahrrädern und E-Bikes um rund 16 Prozent (338.000) gegenüber dem ersten Quartal im Vorjahr (292.000).
Im ersten Quartal 2025 wurden 439.000 Fahrräder und 202.000 E-Bikes importiert. Das ist ein Plus von rund 30 beziehungsweise 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Fahrräder: 339.000; E-Bikes: 163.000). Insgesamt ist der Import im ersten Quartal 2025 demnach um knapp 28 Prozent (640.000) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Ausblick

Der ZIV rechnet auch für das laufende Jahr noch mit einer angespannten Lage für Hersteller- und Handelsunternehmen von Fahrrädern und E-Bikes, Fahrradteilen und Fahrradzubehör. „Wir bleiben auf Kurs hin zu einer Normalisierung im Fahrradmarkt. Ab 2026 sehen wir Licht am Ende des Tunnels und damit deutliche Anzeichen für ein Ende der schwierigen Phase“, so Burkhard Stork. Gleichzeitig betonte Stork, dass das Vorjahr 2024 im Vergleichszeitraum sehr schwach gewesen sei, daher bewerte man die zweistelligen Wachstumszahlen noch nicht als Zeichen der Normalisierung des Markts. Die Monate April und Mai 2025 konnten die zu Jahresbeginn stark erhoffte Markterholung nicht weiter fortsetzen, weshalb der ZIV die Frühjahrstendenz mit leicht positiv angibt.



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