Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung 28.09.2021, 11:34 Uhr

Konsumklima fast wieder auf Vorkrisenniveau

Die Stimmung der Verbraucher hellt sich im September wieder auf. Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungsneigung steigen an: Die GfK prognostiziert für das Konsumklima im Oktober 0,3 Punkte und damit 1,4 Punkte mehr als im September (minus 1,1 Punkte).
(Quelle: Pixabay)
Zur Erholung des Konsumklimas würden aktuell die steigende Einkommensaussichten und Konsumneigung sowie eine sinkende Sparneigung beitragen. Damit erreicht das Konsumklima den höchsten Wert seit fast eineinhalb Jahren. Im April 2020 wurde zuletzt mit 2,3 Zählern ein besserer Wert gemessen.
„Der Anstieg der Inzidenz hat sich zum Zeitpunkt der Befragung deutlich verlangsamt und aktuell sind die Zahlen sogar leicht rückläufig. Dies lässt den Optimismus bei den Konsumenten steigen, dass die vierte Welle weniger ausgeprägt sein wird als von vielen befürchtet. Deshalb sehen viele Verbraucher wieder Spielraum für weitere Lockerungen der Beschränkungen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). „Auch wenn das Konsumklima fast wieder sein Vorkrisenniveau erreicht hat, bleibt abzuwarten, ob von einer grundlegenden Trendwende gesprochen werden kann. Hier kommt es vor allem auch darauf an, wie sich das Infektionsgeschehen in den Wintermonaten entwickeln wird und ob neue Beschränkungen notwendig werden.“
Konjunkturstimmung wieder besser
Nach zwei Monaten mit zum Teil spürbaren Verlusten legt die Konjunkturstimmung im September wieder ordentlich zu. Der Indikator Konjunkturerwartung gewinnt 7,7 Zähler und klettert damit auf 48,5 Punkte. Folglich kann gut die Hälfte der Vormonatseinbußen in Höhe von 13,8 Punkten wettgemacht werden. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht momentan sogar ein Plus von gut 24 Punkten zu Buche. Der zunehmende Konjunkturoptimismus signalisiere, dass die Verbraucher hierzulande die deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs sehen, das liege auch an einem stabileren Arbeitsmarkt.
Einkommenserwartung und Anschaffungseignung steigen
Nachdem die Einkommensaussichten im Vormonat noch stagnierten, legen sie im September spürbar zu. Nach einem Plus von 6,9 Punkten steigt der Einkommensindikator auf 37,4 Punkte. Ein höherer Wert wurde mit 41,2 Punkten zuletzt im Februar 2020, also vor der Krise, gemessen. Aufkommende Diskussionen über ansteigende Inflation beeinflussen die Einkommensstimmung nicht wesentlich, so die GfK. Dies zeige auch die Tatsache, dass die Preiserwartungen der Konsumenten im September sogar geringfügig gesunken sind.
Neben den Einkommensaussichten gewinnt auch die Anschaffungsneigung hinzu, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Der Indikator weist nach einem Plus von 3,1 Zählern aktuell einen Wert von 13,4 Punkten auf. Laut GfK dämpfen Maskenpflicht und Abstandsregeln trotz gut gefüllter Geldbeutel nach wie vor die Lust am Einkaufen. Erst wenn diese Beschränkungen wegfallen, werde sich die Konsumneigung nachhaltig erholen können.


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