Mehr Rad, mehr Grün 08.02.2022, 09:34 Uhr

Wien plant „Fahrrad-Highway“

Die Stadt Wien plant eine neue zentrale Fahrradroute, das kündigte Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am vergangenen Freitag an. Die Fahrradstraße soll sieben Kilometer lang werden.
Neue Radverbindung in Wien: Vom Kagraner Platz (1) über die Wagramerstraße, die Lassallestraße (2) über die Praterstaße (3) und die Aspernbrückengasse (4) in die City
(Quelle: wien.gv.at)
Der „Rad-Highway“ soll vom Kagraner Platz über die Wagramer Straße, Reichsbrücke und Lassallestraße bis zum Praterstern führen. Von dort soll es in Richtung Innenstadt über die Praterstraße und Aspernbrückengasse zur Aspernbrücke gehen. Dort schließt die Route an den bestehenden Ring-Radweg an.
„Wir haben heute den Startschuss für den ersten Wiener ‚Mega-Rad-Highway‘ gegeben, eine wichtige, neue Querverbindung für Radlerinnen und Radler durch die Stadt“, sagt Ulli Sima, Planungsstadträtin in Wien. „Jetzt kommt für die Detailgestaltung in der Praterstraße noch ein Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.“

Die Planungen der neuen Radverbindung im Detail

Auf der Praterstraße in Wien entsteht ein neuer, rund vier Meter breiter Zweirichtungsradweg. Zusammen mit neuen Radwegen auf der Aspernbrücke, in der Aspernbrückengasse und auf der Lassallestraße soll so in den nächsten beiden Jahren auf sieben Kilometern eine Radverbindung vom ersten Bezirk in die Innenstadt führen.
Neben dem neuen Radweg auf der Praterstraße entsteht auch auf der Fahrbahn stadtauswärts zwischen Donaukanal (Aspernbrücke) bis zum Praterstern ein neuer Radweg. Gleichzeitig sollen künftig ein Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr sowie Parkplätze entfallen. Zusätzlich zum neuen Radweg bleibt stadteinwärts der bestehende Radweg erhalten.
Der Mittelstreifen der Praterstraße soll außerdem begrünt werden. Darüber hinaus will die Stadt Plätze entlang der Praterstraße umgestalten. Der Radweg auf der Lassallestraße soll auf einer Länge von knapp einem Kilometer ebenfalls auf vier Meter verbreitert werden. Die Lassallestraße zählt zu den am meisten genutzten Radwegen der Stadt, im vergangenen Jahr wurden hier mehr als eine Million Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. Auch die Lasallestraße soll im Zuge des Projekts neue Grünflächen erhalten. In der Aspernbrückengasse will man die bestehenden Radwege im Jahr 2023 durch einen Zweirichtungsradweg ergänzen. Dieser werde in Zukunft auch auf der Aspernbrücke fortgeführt.

Lob und Kritik

Die Bauarbeiten sollen im Herbst dieses Jahres beginnen. Kritik für die Pläne gibt es vom Mobilitätssprecher der Grünen Wien, Kilian Stark, da bereits fertige Planungen ignoriert wurden. Der Verkehrssprecher der Wiener FPÖ, Toni Mahdalik, kritisiert das Projekt: Der Radweg sei überdimensioniert und auf Kosten der Autofahrer geplant worden.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) lobte hingegen die Maßnahme: „Dass auf der Praterstraße und Lasallestraße mehr Platz für Radfahrerinnen und Radfahrer geschaffen wird, sieht die Mobilitätsorganisation VCÖ als wichtige Verbesserung. Auf der Lasallestraße hat der Radverkehr in den vergangenen sieben Jahren um 40 Prozent zugenommen, beim Praterstern sogar um 50 Prozent. Wichtig ist, dass Wien insgesamt rasch ein zeitgemäßes Radverkehrsnetz bekommt, zu schmale Radwege verbreitert sowie Lücken im Radwegenetz rasch geschlossen werden“, betont der Verkehrsclub in einer Pressemitteilung.



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