Auf fünf Strecken 05.04.2022, 10:04 Uhr

München testet ab Mai geschützte Radwege

Ab Mai werden in München an fünf Stellen geschützte Radfahrstreifen erprobt. Die Umsetzung hatte zuvor die Stadtratsmehrheit der Grünen und SPD beantragt und beschlossen.
„Orca“-Schutzelement in Frankfurt am Main: Ähnliche Elemente werden in München eingesetzt.
(Quelle: Radfahrbüro, Straßenverkehrsamt, Stadt Frankfurt am Main)
Ab Mai starten die Verkehrsversuche mit den sogenannten Protected Bike Lanes in der Brienner Straße, der Domagkstraße (zwei Teststrecken), der Kapuzinerstraße und der Plinganser Straße. Mindestens ein Jahr lang werden dort Radfahrstreifen mit fünf verschiedenen Schutzelementen abgetrennt. So könne man alle jahreszeitlichen Gegebenheiten in die Untersuchung einfließen lassen, um herauszufinden, welche der Elemente für den Dauereinsatz am besten geeignet sind.
„Es gibt immer mehr Radverkehr in München, aber die schönsten Radfahrstreifen nützen wenig, wenn Autos sie befahren oder als Parkplätze missbrauchen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Radverkehr vom Autoverkehr zu trennen. Die Ideallösungen sind baulich aufwendig und ihre Umsetzung dauert mitunter viel zu lang. Deshalb müssen wir auch auf Zwischenlösungen setzen. Protected Bike Lanes können rasche, platzsparende und kostengünstige Möglichkeiten sein, um für mehr Sicherheit zu sorgen und dazu beitragen, noch mehr Menschen aufs Fahrrad zu bringen. Ich bin sehr froh, dass die Erprobung jetzt endlich starten kann!“, sagt Gudrun Lux, Mobilitätskoordinatorin der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste.

Mehr Sicherheit im Radverkehr

Andreas Schuster, radpolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion: „Unser Ziel ist klar: Wir brauchen mehr Sicherheit für alle Münchnerinnen und Münchner auf ihren täglichen Wegen. Ich freue mich daher sehr, dass wir jetzt fünf Pilotversuche zu geschützten Radfahrstreifen machen.“ Die sichtbare Trennung zwischen Rad- und Autoverkehr beeinflusse nicht nur ganz entscheidend das Sicherheitsgefühl der Menschen. Man könne so auch verschiedene Schutzelemente auf der Straße über ein Jahr hinweg ausprobieren und zum Beispiel prüfen, wie der Winterdienst funktioniert und wie Radwegparken wirkungsvoll verhindert werden kann. „Wenn sich das bewährt, haben wir ein tolles Werkzeug, um unsere Radinfrastruktur schneller und sicherer auszubauen. Das wird uns der Vision näherbringen, deutlich mehr Radverkehr in der Stadt zu ermöglichen“, fügt er hinzu.
Der Münchner Stadtrat hat sich zum Ziel gesetzt, die Verkehrswende umzusetzen, tödliche Verkehrsunfälle auf null zu bringen (Vision Zero) sowie Maßnahmen für saubere Luft, platzsparendere Mobilität und eine klimaneutrale Stadt zu treffen. Die geschützten Radfahrstreifen soll einen schnellen und kostengünstigen Beitrag dazu leisten.



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