Erreichen der Klimaziele 07.12.2022, 11:42 Uhr

Studie: 30 Prozent Lastenrad-Logistik auf letzter Meile bis 2030 nötig

Der Radlogistikverband Deutschland (RLVD) hat eine Studie zum Klimaschutzpotenzial in der Paketbranche veröffentlicht. Das Ergebnis: Ohne Lastenräder werden sich die CO2-Emissionen auf der letzten Meile in den nächsten zehn Jahren nicht auf null senken lassen.
Laut RLVD beziffern manche Experten das Potenzial für Cargobikes auf 30 bis 50 Prozent der urbanen Zustellungen.
(Quelle: Radlogistikverband Deutschland)
Die Paketmengen in Deutschland werden die nächsten Jahre voraussichtlich weiter zunehmen. Eine Entlastung des Verkehrs durch weniger Zustellfahrzeuge werde erst möglich, wenn bis 2030 mindestens 30 Prozent der Zustellungen in deutschen Städten per Lastenrad erfolgen, so der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) in seiner Kurzstudie zum Klimaschutzpotenzial auf der letzten Meile.

Steigende Paketmengen und Energiewende

In der Studie wurde der Einsatz von konventionellen Vans mit der Paketzustellung per Lastenrad verglichen. Bei den Vans ging man zusätzlich davon aus, dass ab 2029 keine Verbrenner mehr eingesetzt werden. Durch diesen Umstieg werden die CO2-Emissionen ungefähr halbiert. Relevant sei aber, was danach passiert. Hinkt der Ausbau der erneuerbaren Energie und der Einsatz von Lastenrädern weiter hinterher, würden steigende Paketmengen die CO2-Emissionen wieder mit nach oben ziehen. „Wer sich nicht abhängig machen will von der hinkenden Energiewende, der steigt ideal jetzt ambitioniert auf Radlogistik um. Damit ist gesichert, dass die CO2-Emissionen dauerhaft gemindert werden. Das bringt auch kaufmännisch viele Vorteile“, sagt Jonas Kremer, Politischer Fachvorstand des RLVD.
Zudem sei es wichtig, dass man nicht nur auf den Paketmarkt schaut. Im Wirtschaftsverkehr wie bei Handwerkern, Pflegediensten und vielen anderen lassen sich laut RLVD bei analogen Radlogistikanteilen circa zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr sparen. Hier sei Kommunal- bis Bundespolitik gefragt, jetzt Marktbedingungen fair zu gestalten und die Spielräume für nachhaltige Logistik und Wirtschaft auszubauen.
Der Vorsitzende des RLVD Tom Assmann fasst zusammen: „Wir erkennen an den Ergebnissen deutlich, ohne einen hohen Anteil von Lastenrädern werden sich CO2-Emissionen auf der allerletzten Meile in Städten in den nächsten zehn Jahren nicht annähernd auf null senken lassen.“ Die zeitnahe Umsetzung in den nächsten zehn Jahren sei entsprechend des Sachverständigenrats für Umweltfragen nötig, um das 1,5-Grad-Ziel noch einzuhalten.
Die gesamte Studie gibt es hier zum Download.



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