Omnichannel-Studie 20.06.2022, 13:45 Uhr

E-Commerce und stationärer Handel wachsen gleichermaßen

Omnichannel-Händler und Händlerinnen haben laut einer aktuellen Umfrage die Nase insgesamt vorn; doch das stationäre Geschäft erholt sich offenbar und wächst genauso wie der E-Commerce.
Nicht nur der E-Commerce, sondern auch das stationäre Geschäft wachsen derzeit
(Quelle: Shutterstock / TarikVision)
Dafür wurden in einer Studie von Lightspeed, Anbieter von Omnichannel-Lösungen, über 7000 globale Händler, Managerinnen, Logistiker und Konsumentinnen zum Einzelhandel befragt.
Die Umsätze durch das Omnichannel-Geschäftsmodell fielen in den beiden vergangenen Geschäftsjahren deutlich höher aus. 61 Prozent der amerikanischen Händler und Händlerinnen, die diesen Ansatz verfolgen, konnten ihre Einnahmen steigern, 21 Prozent von ihnen sogar „signifikant“. Damit liegen die USA weit über dem Durchschnitt. In Großbritannien waren es 58 Prozent, in Kanada 56 Prozent.

Die richtige Mixtur macht den Unterschied

47 Prozent der amerikanischen Online-Händler und Händlerinnen sowie 41 Prozent der stationären Einzelhändler und Einzelhändlerinnen konnten mehr Umsatz verzeichnen. Social Media wird immer mehr zum festen Bestandteil der Vertriebsstrategie vieler Unternehmen und trägt verstärkt auch zur Gewinnsteigerung bei. Vor allem Google und Facebook werden am häufigsten dafür genutzt und wachsen etwa gleichstark; dicht gefolgt von Instagram.
Durchschnittlich 39 Prozent der Verbraucher und Verbraucherinnen gaben an, in den nächsten sechs Monaten wieder verstärkt stationär einkaufen zu wollen. Damit ist das Level vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht; 23 Prozent bevorzugen den Onlinehandel. Zudem sagten 30 Prozent der Konsumenten und Konsumentinnen, dass sie dieses Jahr weniger einkaufen wollen; nur 10 Prozent möchten mehr kaufen.

Technologien zur Gewinnsteigerung nutzen

Die globalen Händler und Händlerinnen wurden auch zu ihren Geschäftspraktiken befragt und dazu, wie sie mehr Umsatz erzielt hatten. Fast ein Drittel (27 Prozent) gab an, die eigene Online-Präsenz erweitert zu haben. 20 Prozent haben verstärkt auf Social Media den Austausch mit Kunden und Kundinnen gesucht. In etwa gleich viele (19 Prozent) haben Bonus- oder Treueprogramme gestartet oder neue Technologien benutzt, um ihre Lagerbestände besser im Blick zu haben.
Mehr als die Hälfte der Händler und Händlerinnen gab zudem an, künftig in weitere Technologien zu investieren, um online besser verkaufen zu können. 66 Prozent von ihnen möchte gezielt in Bestandstechnologien oder Lagerprozess-Technologien investieren.

Auch die „Buy Now Pay Later“- Option hat sich der Studie zufolge als Erfolgsgarant entpuppt. 69 Prozent der Händler und Händlerinnen halten die Zahlungsart für einen Wettbewerbsvorteil; 64 Prozent von ihnen sind davon überzeugt, dass sie ihnen bereits höhere Einnahmen beschert hat. Neben dem Umsatz-Wachstum sind jedoch auch die Auswirkungen aktueller Krisen spürbar.

Herausforderungen für Händler

Die anhaltende Corona-Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit, Lieferverzögerungen, Materialengpässe und vieles mehr setzen Händlern und Händlerinnen weltweit zu. 20 Prozent der Befragten gaben an, dass Einstellungen neuer Mitarbeitenden und das Halten der bestehenden Belegschaft derzeit zu ihren größten Herausforderungen zählt. 32 Prozent von ihnen müssen momentan mit weniger als den benötigten Arbeitskräften auskommen. Um verbliebenes Personal weiter beschäftigen zu können und neue Mitarbeitende anzuwerben, setzen 18 Prozent auf höhere Löhne und 12 Prozent haben ihre Geschäftszeiten aufgrund von Personalengpässen reduziert.

Weitere Probleme betreffen zum Beispiel die Lieferketten und steigenden Lieferkosten, die besonders in den USA (44 Prozent) und Kanada (52 Prozent) auffallen. Global betrachtet sind diese für 35 Prozent der Unternehmen ein Hindernis. Für 10 Prozent der Unternehmen steht die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden derzeit im Fokus. Ebenso viele sind vorrangig damit beschäftigt, den gestiegenen Ansprüche der Kunden und Kundinnen gerecht zu werden. Sechs Prozent der Firmen haben Schwierigkeiten, die gewerblichen Mieten zu zahlen.

Aylin Bonn
Autor(in) Aylin Bonn



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