Dumping-Fahrräder ohne Motor 05.06.2018, 10:03 Uhr

EU prüft Verlängerung der Strafzölle gegen China

Während der Streit um Dumping-Pedelecs aus China schwelt, laufen die Strafzölle auf unmotorisierte Fahrräder bald aus. Die EBMA hat bei der EU-Kommission die Verlängerung der Strafzölle beantragt.
Die EU-Kommission entscheidet im Streit zwischen Herstellern und Importeuren. 
Die EU-Kommission erklärt in ihrem Online-Journal, dass die European Bicycle Manufacturer's Association (EBMA) die Verlängerung der Maßnahmen beantragt habe. Moreno Fioravanti, Generalsekretär der EBMA, sagt: „Die EBMA begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission, die Anti-Dumpingmaßnahmen gegenüber chinesischen Fahrrädern zu überprüfen. Wir sind überzeugt, dass die EU zu dem Schluss kommt, dass Handelsbarrieren erhalten werden müssen. Andernfalls würde China das Dumping massiv ausweiten und verheerende Schäden unter Europas Fahrradherstellern anrichten.“
Die EU habe laut Fioravanti 48,5 % Strafzoll auf importierte chinesische Fahrräder erhoben. Die EBMA, laut EU verantwortlich für 45 % der EU-Fahrradproduktion, habe im März die EU-Kommission gebeten, Anti-Dumping-Maßnahmen gegenüber konventionellen Fahrrädern zu verlängern. Diese wären sonst am 6. Juni ausgelaufen. Ohne diese Maßnahmen hätte China die EU mit Dumping-Fahrrädern überflutet, so wie es bereits in den USA und Japan passiert sei, so Fioravanti. 
Die Fahrradindustrie der EU bietet 90.000 Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen. Der Import des jährlichen Bedarfs von 20 Mio. Fahrrädern aus China würde zwei Mio. Tonnen CO2-Emissionen verursachen. Welche Mengen an CO2 der Import von Teilen aus asiatischer Produktion für die Endmontage in der EU verursacht, erklärte Fioravanti nicht.
Fioravanti meint: Der 13. Fünfjahresplan der Chinesen sieht eine Konsolidierung der chinesischen Fahrradhersteller vor, um nationale und internationale Champions hervorzubringen. Chinas größter Fahrradhersteller Fushida erhält massive staatliche Subventionen und produziert Überkapazitäten welche den Bedarf der EU übersteigen. 2017 produzierten die Chinesen 130 Mio. Fahrräder, bei einem weltweiten Bedarf von 120 Mio. Exemplaren.
Laut EBMA weisen die chinesischen Statistiken einen Anstieg chinesischer Fahrradexporte in die EU von 1.437.954 Einheiten im Jahr 2016 auf 1.658.057 Stück im Jahr 2017 auf. Im gleichen Zeitraum aber sei der Verkauf von Fahrrädern in der EU gesunken: von 19,672 Mio. auf 18,5 Mio. Exemplare. Dies betrachtet dre Verband als Beleg für Dumpingpreise.
Die Entscheidung der EU-Kommission über Strafzoll auf Pedelecs kann bald fallen.



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