Statistisches Bundesamt 12.07.2022, 14:43 Uhr

E-Bike-Unfälle: Immer mehr jüngere Verunglückte

Eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigt, dass zunehmend jüngere Menschen das Pedelec für sich entdecken – und damit öfter in Unfälle verwickelt sind.
Die Zahl der E-Bike-Unfälle mit Personenschaden steigt, die Zahl der vergleichbaren Fahrradunfälle sinkt.
(Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis))
Laut Destatis-Studie war im Jahr 2014 mit 54,5 Prozent noch mehr als die Hälfte der verunglückten Nutzerinnen und Nutzer eines E-Bikes mindestens 65 Jahre alt. Im vergangenen Jahr 2021 war es nur noch ein Drittel. 2014 war noch jeder neunte Mensch, der mit einem Pedelec verunglückte, unter 45 Jahre alt, 2021 bereits gut jeder vierte. Bei Verunglückten auf nichtmotorisierten Fahrrädern war jeder oder jede sechste Verunglückte 65 Jahre alt und älter. Mehr als die Hälfte (55,5 Prozent) waren jünger als 45 Jahre.

Beliebtheit spiegelt sich in Unfallzahlen wider 

Insgesamt ist die Zahl der Pedelecunfälle in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Im Jahr 2021 meldete die Polizei 17.285 Unfälle mit Personenschaden, 2014 waren es noch 2.245. Bei nichtmotorisierten Fahrrädern ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden von 76.643 im Jahr 2014 auf 67.931 im Jahr 2021 gesunken. 2014 ist das erste Jahr, in dem in der polizeilichen Unfallanzeige bundesweit zwischen Fahrrädern ohne Hilfsmotor und Pedelecs unterschieden wurde. Ein Grund für die Entwicklung ist ohne Zweifel die wachsende Beliebtheit und Nutzung von E-Bikes. Im vergangenen Jahr gab es laut Destatis in gut 13 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland mindestens ein Pedelec, 2014 waren es nur drei Prozent der Haushalte.
Im Jahr 2021 verunglückten 17.045 Menschen, die mit dem Pedelec unterwegs waren. Das sind acht Mal mehr als im Jahr 2014 mit rund 2.223 Verunglückten. Eine ähnliche Entwicklung findet sich auch bei den Getöteten: 2021 kamen 131 Menschen auf einem Pedelec ums Leben, 2014 waren es noch 39 Frauen, Männer und Kinder. Demgegenüber ist die Zahl der Verunglückten auf einem nichtmotorisierten Fahrrad von 2014 bis 2021 um rund zwölf Prozent gesunken.

Das Alter spielt eine wichtige Rolle

Bezogen auf 1.000 E-Bike-Unfälle mit Personenschaden kamen im Jahr 2021 7,6 Fahrerinnen und Fahrer ums Leben, bei einem nichtmotorisierten Fahrrad waren es 3,5 Getötete. Dies sei jedoch auch auf das Alter der Verunglückten zurückzuführen, denn Menschen, die auf einem Pedelec verletzt oder getötet wurden, waren im Durchschnitt 55 Jahre alt, auf einem nichtmotorisierten Fahrrad mit 41 Jahren dagegen deutlich jünger. Bei älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit höher, sich bei einem Sturz schwer oder tödlich zu verletzen als bei jüngeren. 
Auffällig ist dabei, dass die Zahl der Menschen, die mit einem Pedelec tödlich verunglückten, je 1.000 Unfälle mit Personenschaden in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist: 2014 waren es noch 17,4 Getötete auf 1.000 Pedelecunfälle mit Personenschaden. Auch dies sei unter anderem auf das sinkende Alter der Verunglückten zurückzuführen. Die gesamte Studie gibt es hier zum Nachlesen.



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