1.100 Euro im Jahr 30.09.2021, 14:15 Uhr

Changing Cities will mit Prämie bei Autoverzicht Verkehrswende vorantreiben

Die Initiative Changing Cities schlägt eine Freie-Straßen-Prämie über 1.100 Euro jährlich (für Kinder 550 Euro) vor, um Wohlstand und Arbeitsplätze im Bereich der nachhaltigen Mobilität zu schaffen und die Nachfrage im Umweltverbund zu steigern.
(Quelle: Screenshot Changing Cities)
Die Freie-Straßen-Prämie sollen alle erhalten, die zu freien Straßen beitragen, indem sie kein Auto haben und im Umweltverbund – Bus, Bahn, Rad und Fuß – oder mit Sharing-Angeboten unterwegs sind und möglichst kurze Wege haben.
„Wir brauchen einen Game Changer für die stockende Verkehrswende. Allein mit dem Ausbau des Mobilitätsangebots kommen wir nicht weiter. Das zeigt der Blick auf die letzten zwei Jahrzehnte. Mit der Freien-Straßen-Prämie kommt der nötige Anreiz, freiwillig kein Auto zu haben“, kommentiert Kerstin Stark von Changing Cities.
Das Konzept der Freie-Straßen-Prämie in aller Kürze:
  • Prämie für das Freihalten von Straßen, jährlich 1.100 Euro für Erwachsene, 550 Euro für Kinder
  • Für alle, die kein Auto haben oder kein Auto zur regelmäßigen Nutzung überlassen bekommen
  • Finanzierung durch den Bund über CO2-Preis und Abbau klimaschädlicher Subventionen, etwa beim Straßenbau
  • Unbürokratische monatliche Guthabenbuchung auf eine Mobilitäts-App nach Wahl
  • Einlösbar für nachhaltige Mobilitätsangebote und kurze Wege, beispielsweise als Mietzuschuss
  • Auszahlung nach dem Vertrauensprinzip, Strafen bei Betrug bis zu 20.000 Euro
  • Kommt der Wirtschaft zugute, verkehrswendefreundliche Länder und Städte profitieren besonders
Begründet wird der Vorschlag wie folgt: Im Unterschied zum öffentlichen Verkehr oder Radverkehr verfüge das Auto schon heute über diverse staatliche Belohnungssysteme. Die Freie-Straßen-Prämie setze hier an und übertrage das Prinzip auf den Umweltverbund. Zudem wirke die Freie-Straßen-Prämie doppelt. Zum einen als Konsumprämie bei immer mehr Bürgerinnen und Bürgern, die nachhaltig und stadtverträglich unterwegs sind, zum anderen bei der lokalen Wirtschaft mit ihren Angeboten. Sie soll ohne jahrelangen Infrastrukturausbau in wenigen Jahren ein Umdenken in vielen Köpfen schaffen.
Tim Lehmann vom IUM-Institut für urbane Mobilität ergänzt: „Die Freie-Straßen-Prämie ist freiwillig und funktioniert als marktwirtschaftliches Instrument gänzlich ohne Verbote, was vor allem die FDP freuen wird. So kann die Wirkung der anderen Instrumente deutlich verstärkt werden. Für die SPD bietet die Freie-Straßen-Prämie gute und sichere Arbeitsplätze, für die Grünen mehr Schwung für die Verkehrswende, die auch sozial gerecht ist. CDU/CSU – sollten sie mitregieren – schaffen mit der Freie-Straßen-Prämie neuen Wohlstand.“
Das Konzept der Freien-Straßen-Prämie kann in aller Ausführlichkeit in dieser Broschüre nachgelesen werden.


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