Schadenssumme steigt deutlich 06.10.2022, 08:42 Uhr

ADFC und Polizei München wollen Zahl der Fahrraddiebstähle senken

Die Polizei München startet eine mehrwöchigen Präventionskampagne gegen den Diebstahl von Zweirädern (wie Fahrrad, E-Bike, E-Scooter, Mopeds) in München.
Die Schadenssumme bei Fahrraddiebstählen steigt seit Jahren.
(Quelle: Shutterstock / Jeonhae)
2021 wurden in München insgesamt 6.108 Fahrraddiebstähle registriert, meldet das Polizeipräsidium München. Tendenz steigend. Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel, der selbst begeisterter Fahrradfahrer ist, sagt: „Der Trend besonders zum Diebstahl hochwertiger Fahrräder setzt sich fort, denn der Schadensdurchschnitt hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren fast verdoppelt.“ Die Schadenssumme in München ist zuletzt im Jahr 2021 beinahe auf fünf Millionen Euro angestiegen.
Deshalb startete das Polizeipräsidium München in Kooperation mit dem Münchner Sicherheitsforum e.V. erstmals die Präventionskampagne „Schützen Sie Ihr Zweirad!“. Mit Anhängern sensibilisiert die Münchner Polizei die Zweiradbesitzer und informiert über verschiedene Möglichkeiten der Diebstahlssicherung.

Teilediebstahl nimmt zu

Doch auch Fahrzeugteile werden bei Langfingern immer beliebter: Wertvolle Zubehörteile, wie beispielsweise Fahrzeugbatterien von elektrischen Fahrrädern / Motorrollern oder E-Scootern, sollten deshalb vor dem Abstellen möglichst entnommen oder besonders gesichert werden. „Machen Sie es Fahrzeugdieben schwer und bieten Sie diesen keine Gelegenheit“, appellierte Hampel, denn schon mit einfachen Tipps kann ein Zweirad sowie dessen Zubehör wirksam gegen Diebstahl gesichert werden:
  • Abschließen und Anschließen
  • Gut sichtbar Abstellen
  • Zusätzliche (stabile) Sicherheitsschlösser
  • Dokumentation und Codierung
Die Vorsitzende des Münchner Sicherheitsforums e.V. und Kommunalreferentin Kristina Frank ergänzte: „Ich hab’s ja im Blick – denkt man oft und verzichtet darauf, Roller oder Radl angemessen zu sichern. Die Konsequenz: Diebstähle nehmen zu. Besonders hochpreisige Modelle, zum Beispiel E-Bikes, wecken großes Interesse bei den Langfingern. Deswegen starten die Polizei München und das Münchner Sicherheitsforum eine Aktion, um zu sensibilisieren: Achtung – Diebe sind unterwegs! Auf unseren Flyern, die an Zweirädern in der Stadt angebracht werden, stehen wertvolle Tipps, wie man Dieben keine Chance lässt. Oder zumindest die besten Chancen hat, sein Radl wiederzubekommen. Denn wer sein Zweirad liebt, der passt drauf auf.“
Immer wieder gelingt es der Münchner Polizei Tatverdächtige beim Fahrraddiebstahl festzunehmen. Besonders hilfreich ist es dann, wenn über individuelle Sachnummern die rechtmäßigen Eigentümer gestohlener Zweiräder oder Fahrzeugteile ermittelt werden können. „Damit werden nicht nur potenzielle Täterinnen und Täter abgeschreckt, sondern nach einem Diebstahl auch ein Weiterverkauf erschwert“, so der Polizeipräsident.
Viele Fahrradgeschäfte oder Vereine bieten deshalb auch eine individuelle Fahrradkennzeichnung (Fahrrad-Codierung) mit den wichtigsten Daten für die Polizei und die Versicherungen an. Der Vorteil: Polizei oder Fundbüro können mit dieser speziellen Klebe- oder Gravurcodierung sofort die Eigentümerin / den Eigentümer des Zweirads erkennen und im Falle eines Diebstahls informieren – ohne zusätzliche Registrierung in einer zentralen Datenbank.

ADFC lädt zur Fahrradcodierung im Oktober

Gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) bietet die Münchner Polizei deshalb an folgenden Terminen eine individuelle Codierung von Zweirädern oder geeigneten Zubehörteilen an:
  • 8. Oktober (Samstag) von 10:00 bis 14:00 Uhr, Orleansplatz
  • 12. Oktober (Mittwoch) von 15:00 bis 19:00 Uhr, Rotkreuzplatz
Damit das Zweirad mit einer individuellen Nummer versehen werden kann, sollten die Eigentümer unbedingt neben dem eigenen Fahrzeug einen Eigentumsnachweis (zum Beispiel Kaufvertrag oder Rechnung) und ein Ausweisdokument mitbringen. Die Codierung erfolgt durch den ADFC und kostet bis zu 15 Euro.



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