Zwölf Pedelecs im Test + Update Qwic-Stellungnahme 28.05.2020, 13:13 Uhr

Stiftung Warentest lässt zwei Pedelecs durchfallen

Die Stiftung Warentest hat wieder Pedelecs getestet. Zehn Stück, von 2.150 Euro bis 3.500 Euro, wurden im aktuellen Heft auf Fahrverhalten, Antrieb und Handhabung, Sicherheit und Schadstoffe geprüft. Zwei fielen durch.
Zwölf Pedelecs wurden getestet. 
(Quelle: SAZbike)
Den Testsieg in der Ausgabe 6/2020 des Test-Magazins von Stiftung Warentest heimste KTM mit dem „Macina Tour 510“ ein. Mangelhaft schnitten Modelle von Kalkhoff und Kettler ab. Auch dem Qwic-Elektrorad „Premium i MN7+“ wurden „etliche Schwächen“ attestiert: Mit Gepäck entstünden schon bei geringer Geschwindigkeit „gravierende Stabilitätsprobleme“, es fahre auch unbeladen nicht überzeugend. Der Bafang-Motor laufe nach, die Reifen aus recyceltem Material seien mehrfach platt gewesen, das Steuerrohr angerissen, wenn es auch nicht plötzlich brechen könne. Das Kalkhoff-Modell „Endeavour 5.S Move“ kritisieren die Warentester als nicht brandsicher, weil das Steckergehäuse des Ladegeräts des Brandsicherheitstest nicht bestanden habe. Ein Riss in der Sattelstütze könne zum Bruch führen. Auch das Kettler-Elektrorad „Paramount 10G“ sei nicht brandsicher, weil auch hier das Steckergehäuse den Brandsicherheitstest nicht bestanden habe. 
Weiter bemängelten die Testexperten hohe Mengen des Weichmachers DPHP in den Sätteln von Falter, Kreidler und Winora, ungünstig abgestufte Unterstützungsstufen beim Shimano-Motor (verbaut bei Kalkhoff und Kettler). Fast durchgängig wurde die umständliche Entnahme der integrierten Akkus bemängelt. Günstigstes Rad war das Fischer „Cita 6.0i“ für 2.150 Euro, hier lag ein Riss in der Bohrung der Sattelstützenklemmung vor. Dies führte zur Abwertung auf die Note „Ausreichend“, ebenso wie beim teuersten Rad im Test, dem Flyer „Gotour6“ für 3.500 Euro, bei dem ein Rahmenrohr angerissen war.

Kalkhoff und Qwic widersprechen Stiftung Warentest

Kalkhoff hält die Kritik der Stiftung Warentest für unbegründet. Das getestete E-Rad entspricht nach Darstellung der Cloppenburger den gesetzlichen Vorschriften und sei sicher. Alle verwendeten Materialien sind laut Kalkhoff-Mutter Derby Cycle geprüft und haben sich im Markt bewährt. Bis heute seien weder Reklamationen von Kunden noch Rückläufer wegen durchgeschmorter Stecker bekannt.
Qwic teilt mit, dass das getestete E-Bike „Premium i MN7+i“ unter den von Stiftung Warentest genannten Auswahlkriterien nicht für den richtigen Einsatz getestet worden sei und dementsprechend zu einem nicht zufriedenstellenden Resultat geführt habe. Qwic sei davon ausgegangen, ein Allround-Modell zur Verfügung zu stellen, dessen Einsatz sich hauptsächlich auf ebene Wege mit überwiegend asphaltiertem Belag konzentriert und somit primär für urbanen Stadtverkehr vorgesehen sei. Doch offensichtlich wurden alle getesteten E-Bikes primär für Trekking- oder Touring-Zwecke eingesetzt. Die Niederländer meinen, andere ihrer Modelle wären für diesen Test eine weitaus bessere Wahl gewesen. „Für Qwic ist es von äußerstem Interesse, dass die Öffentlichkeit darüber informiert ist, dass bis zum heutigen Zeitpunkt kein einziger Vorfall nachgewiesen werden kann, bei dem es zu einem Vertikalriss am Steuerrohr eines der ,Premium i MN7+'-Modelle gekommen ist. Qualitätsmanagement wird bei Qwic groß geschrieben und zu keiner Zeit vernachlässig“, so die Marketingmitarbeiterin Mia Sabotke.

Nicht das erste Mal E-Bike-Ärger mit Stiftung Warentest

Schon in der Vergangenheit hatte es viel Wirbel um E-Bike-Tests von Stiftung Warentests gegeben. Im Test 2018 fielen die Ergebnisse weitestgehend gut aus, doch widersprach Raleigh-Univega deutlich den Ergebissen der Warenprüfer. Beim Test 2017 brach der Rahmen eines Pegasus-Modells, was zu starker ZEG-Kritik an den Testkriterien führte. Sogar fünf Modelle fielen beim Test 2016 durch.

Ergänzung: In einer früheren Version schrieben wir, das Qwic-Modell wäre mit „Mangelhaft“ bewertet worden. Tatsächlich erreichte es noch ein „Ausreichend“.



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