Umsatz trotz Corona 09.12.2020, 09:04 Uhr

Rose Bikes stellt sich auf zweiten Lockdown ein

Der Fahrradhändler Rose Bikes bereitet sich auf den zweiten Lockdown vor. Das Unternehmen aus dem Münsterland will mit kontaktlosem Kundendienst auch den stationären Filialen Umsatz sichern.
Rose Bikes
(Quelle: Beim ersten Lockdown bot Rose einen Lieferservice zu Kunden im Umfeld an.)
Rose Bikes ist davon überzeugt, dass der zweite Lockdown kommt und der Handel keine Zeit verlieren darf, sich darauf vorzubereiten. Der Retail-Chef Tim Böker sagt: „Wir führen die erprobten Maßnahmen aus dem Lockdown im März jetzt sukzessiv wieder ein.“ Dazu gehört die Live-Videoberatung über Whatsapp und Facetime durch die Verkäufer auf der Fläche sowie ein Bring-Service, bei dem Kundenberater Testräder bis zur Haustür bringen und Testfahrten zuhause gemacht werden
Die Maßnahmen, die technisch einfach umsetzbar waren, stießen bei den Kunden auf positive Resonanz. „Die Kaufabschlussquoten lagen bei bis zu 80 Prozent, was deutlich höher ist als die üblichen Kaufraten im stationären Geschäft“, verrät Tim Böker. 
Rose Bikes arbeitet außerdem an neuen Konzepten für den drohenden, zweiten Lockdown: „Unsere Prämisse lautet: Für unsere Kunden da sein und ihnen kontaktlos den besten Service bieten“, erklärt Böker. Dazu gehört beispielsweise die Einführung eines Parkplatzservice „Click & Collect“: Kunden können unter einer extra eingerichteten Servicenummer ihre bestellten Fahrräder abrufen und diese auf den Parkplatz des jeweiligen Stores bringen lassen, ohne mit dem Servicemitarbeiter in Kontakt zu kommen. Für die Abholung von Fahrradteilen, -bekleidung und -zubehör richtet Rose Bikes eine Drive-In-Station ein. Damit können Kunden auf dem Parkplatz bereits bestellte und bezahlte Ware mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand kontaktlos mit dem Auto abholen. „Wir sind gut vorbereitet. Wichtig ist uns, dass wir unsere Kunden auch aus unseren Stores heraus während einer möglichen Lockdownphase optimal bedienen und gleichzeitig ihre Gesundheit schützen“, so Böker.
„Ein zweiter Lockdown steht unmittelbar bevor und dieser wird uns – wenn auch in Wellen – noch bis in den April begleiten“, ist sich Marcus Diekmann, CEO von Rose Bikes sicher. Zu Beginn der Corona-Krise gründete er gemeinsam mit führenden mittelständischen Handelsunternehmen, darunter auch MediaMarkt und Intersport, die Pro-Bono-Initiative „Händler helfen Händlern“, die für vorbildliche Kooperationen rund um die Ausrichtung der Versorgungskette an Verbraucherbedürfnisse mit dem ECR Award 2020 ausgezeichnet wurde. Diekmann fordert von der Bundesregierung konsequente Unterstützung für den gesamten Handel, sollten die Läden wieder schließen müssen. „Ein ähnliches Subventionsmodell wie in der Gastronomie ist auch für den Handel realistisch. Wir fordern einen Ausgleich von 75 Prozent des Umsatzes im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das stationäre Weihnachtsgeschäft ist heute schon aufgrund der fehlenden Frequenz gefährdet – die Ursache liegt im Lockdown light der letzten Wochen.“
Um dem Handel schnell und unbürokratisch helfen zu können, hat die Initiative „Händler helfen Händlern“ zusammen mit Amazon das kostenlose Wissensportal „Quickstart online“ an den Start gebracht. Dort lernen Händler, wie der Online-Verkauf funktioniert. Mit Downtown.io hat die Initiative in Zusammenarbeit mit der Shopware AG darüber hinaus eine technische Infrastruktur geschaffen, mit den Händler und Innenstädte sich gemeinsam digitalisieren können.



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