Mit Autos und Fahrradhelmen 03.06.2019, 13:24 Uhr

Volvo, Poc und Mips entwickeln gemeinsamen Crashtest

Der Autohersteller Volvo und der Helmhersteller Poc sowie dessen Zulieferer Mips führen gemeinsam Crashtests mit Autos und Fahrradhelmen durch.
Die Crashtests simulieren Unfälle zwischen Radfahrern und Autos.
(Quelle: Poc)
Das Forschungsprojekt der schwedischen Unternehmen umfasst verschiedene Crashtests in Volvos Sicherheitszentrum in Göteborg. Sie sind Teil umfangreicherer Untersuchungen zu Verletzungen und deren Langzeitfolgen für Radfahrer. Bei den Tests tragen Crashtest-Dummys Fahrradhelme: Montiert auf einem Prüfstand, treffen sie mit verschiedenen Geschwindigkeiten und in verschiedenen Winkeln auf unterschiedliche Bereiche einer Motorhaube. Die Tests basieren auf bestehenden gesetzlichen Prüfverfahren für den Kopfschutz. Auf diese Weise könne man einen direkten Vergleich zwischen dem Tragen und dem Nicht-Tragen eines Helmes ziehen, so Poc.
Bei den bisherigen Testverfahren für Fahrradhelme werden Helme je nach Nation nur aus verschiedenen Höhen auf eine flache oder abgewinkelte Oberfläche fallen gelassen – Fahrrad-trifft-Fahrzeug-Unfälle werden dort nicht berücksichtigt. Die Schweden wollen solche Tests weiter verfeinern und vorantreiben. Die Erkenntnisse aus dem gemeinsamen Forschungsprojekt können dazu beitragen, erhofft sich der Helmhersteller. Gleichzeitig will Volvo die Erkenntnisse für künftige Fahrzeugentwicklungen nutzen.
Malin Ekholm, Leiterin des Volvo Cars Safety Centre, erklärt: „Wir entwickeln oft neue Testmethoden für anspruchsvolle Verkehrsszenarien. Unser Ziel ist es nicht nur, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen oder Ratingtests zu bestehen. Stattdessen entwickeln wir Technik für reale Verkehrssituationen, die die Sicherheit weiter verbessert.“
Und Oscar Huss, Leiter der Produktentwicklung bei Poc, ergänzt: „Durch die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Führungskräften im Poc-Labor wollen wir bei der Einführung neuer Sicherheitsideen eine Vorreiterrolle übernehmen. Zertifizierungsstandards sind unerlässlich, aber wir sollten stets über diese Parameter hinausblicken, um bessere und innovativere Wege zur Verringerung der Unfallfolgen zu finden.“
In den letzten Jahren hat sich Volvo darauf konzentriert, auch Verkehrsteilnehmer außerhalb seiner Fahrzeuge zu schützen. So hat der Automobilhersteller beispielsweise im Jahr 2010 ein Notbremssystem mit Fußgänger-Erkennung und im Jahr 2013 mit zusätzlicher Radfahrer-Erkennung eingeführt. Volvo Cars und Poc haben bereits früher zusammengearbeitet: Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde an Helmen geforscht, die sich mit Fahrzeugen verbinden und gegenseitig warnen, um so Unfälle zu vermeiden.


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