Für knapp 400 Produkte 05.05.2023, 09:00 Uhr

Ortlieb weist Product Carbon Footprint aus

Taschenexperte Ortlieb hat in seinen Nachhaltigkeitsbestrebungen einen neuen Meilenstein erreicht. Das Unternehmen aus Heilsbronn kann nun den ökologischen Fußabdruck eines fast jeden Produkts angeben. Bis 2025 sollen weitere Ziele erreicht werden.
Ortlieb hat für alle fast 400 Produkte den sogenannten Product Carbon Footprint ermittelt und veröffentlicht.
(Quelle: Ortlieb)
Dem Leitgedanken „Emmisonsvermeidung statt -kompensation“ folgend und mit entsprechend ausgerichtetem Handeln hat die Ortlieb Sportartikel GmbH nun für alle fast 400 Produkte den sogenannten Product Carbon Footprint ermittelt und veröffentlicht. Der Fußabdruck eines Produktes gibt dabei die entstandenen Emissionen an, die von der Rohstoffgewinnung bis zur Herstellung der Radtasche, des Rucksacks oder der Reisetasche entstehen. Bereits auf der Website können die Kunden und Kundinnen jetzt sehen, wie viele Kilometer sie das Auto durch das Rad ersetzen müssen, um die Auswirkungen der Tasche zu kompensieren. Alle CO2e-Werte (CO2-Äquivalente) jedes Produktes sind sogar in dem Enterprise Resource Planning (ERP)-System des Unternehmens integriert. Dies ermöglicht in Echtzeit den aktuellen Fußabdruck neu berechnen zu lassen und so beispielsweise Fortschritte in der Emissionsreduktion auf der Website am Produkt anzeigen zu können.
Der Produzent von wasserdichtem Outdoor-Equipment, dessen Produktion im fränkischen Heilsbronn angesiedelt ist, beschafft bereits über 70 Prozent seiner Materialien in Deutschland. Trotzdem erfolgte in mehrjähriger, intensiver Arbeit die vollständige und detaillierte Erfassung aller Emissionen, die jeder einzelne Artikel verursacht. Geschäftsführer Martin Esslinger dazu: „Ortlieb steht für langlebige, reparierfähige und in Deutschland hergestellte Produkte – nichtsdestotrotz möchten wir einen noch größeren Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels leisten. Dazu ist es essenziell zu erfassen, wo wir welche CO2e-Emissionen verursachen, auch um diese noch weiter reduzieren zu können. Dank unsere lokalen Lieferketten sind wir in der Lage die meisten reellen Werte unserer Rohwarenteile zu quantifizieren. Zusätzlich können wir so auch unseren Kunden und Kundinnen zeigen, welchen Impact welches Produkt bei uns mit sich bringt.“
Der CEO führt weiter aus: „Unser heutiger CSR-Manager Max Grießer hat in seiner Masterarbeit eines unserer Produkte evaluiert, dieses Projekt haben wir mit ihm gemeinsam fortgeführt und auf alle Artikel ausgeweitet. Durch unsere Produktion am Standort und die hohe Fertigungstiefe konnten wir Realwerte ermitteln und nicht nur auf Datenbank-basierte Grobwerte zurückgreifen.“
Mit der nun erfolgten Implementierung und damit transparenten Kommunikation des Product Carbon Footprints jedes Produkts, beispielsweise über die Website, konnte Ortlieb ein Teilziel seiner CSR-Strategie erfolgreich erreichen. Die externe Prüfung der Berechnungsmethodik und der verwendeten Emissionsfaktoren übernahm die renommierte Firma Myclimate.

Weitere Nachhaltigkeitsziele bis 2025

Esslinger gibt einen Ausblick auf das weitere Vorgehen: „Wir möchten authentisch und ehrlich über unsere nachhaltigen Anstrengungen berichten, Klimaschutz kann nur gelingen, wenn er seriös gemeint ist und transparent umgesetzt wird. Weitere big points sind nun die Ökobilanz aller Produkte zu veröffentlichen und den selbst produzierten regenerativen Stromanteil von heute zwei Dritteln auf bilanzielle 100 Prozent zu erhöhen. Beide Ziele sollen im Jahr 2025 finalisiert werden, bis Ende des Jahrzehnts soll der Carbon Footprint dann bei null sein und wir wollen mehr regenerative Energie produzieren, als wir benötigen.“



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