Neue Fabrik 19.04.2022, 14:01 Uhr

Hase Bikes erhöht Produktion und verkürzt Lieferzeit

Sieben Monate nach Baubeginn hat der Spezialradhersteller Hase Bikes (Waltrop) seine neue Fabrik eingeweiht. Damit sollen die Lieferzeiten stark sinken.
Die neue Halle bietet mit ihrer gemauerten Wand historischen Charme.
(Quelle: Hase Bikes)
Halle 4 ist – der Name sagt es – bereits die vierte Halle von Hase Bikes auf dem historischen Zechengelände in Waltrop und mit 3.000 Quadratmetern das größte Gebäude bisher. Die Produktion nimmt nun 2.260 Quadratmeter ein. Zum Vergleich: In der ersten Halle waren es gerade mal 420 Quadratmeter. Der Geschäftsführer Marec Hase erklärt: „Bisher haben wir an acht Montagekarussells gearbeitet, wo ein Mitarbeiter zusammen mit Helfern in einer Arbeitswoche acht Bikes fertiggestellt hat. Mit unserem neuen Montagesystem stellen wir derzeit, je nach Modell, bis zu 26 Räder am Tag fertig, Tendenz steigend.“ Das für dieses Jahr geplante Produktionsziel liegt bei 5.000 Rädern. Die Lieferzeiten von Modellen wie dem „Pino“ und dem „Kettwiesel Evo Steps“ haben sich laut Hase bereits jetzt um sechs Monate verkürzt.

Produktionsziel: 5.000 Bikes in diesem Jahr

Möglich ist die Produktionssteigerung durch die „Airliner“ genannte Produktionsschwebebahn: Man hängt am Anfang der Strecke einen Rahmen ein, und am Ende nimmt man ein komplettes, qualitätsgeprüftes Fahrrad herunter. Mehmet Salman, einer der Koordinatoren am Airliner, fasst die Vorteile der neuen Produktionsart zusammen: „Eine Gruppe von Monteuren arbeitet entlang der Produktionsbahn an 14 Rädern gleichzeitig. Die Kollegen spezialisieren sich auf bestimmte Arbeitsschritte, was die Montage- und Einstellungszeit deutlich verkürzt. Außerdem haben wir die Lagerlogistik modernisiert, sodass die Arbeitswege kürzer geworden sind. Das Material lagert nun direkt dort, wo es verbaut wird, der Materialfluss wird mittels Kanban-System optimiert.“ 

Laufräder aus eigener Produktion

Hase Bikes hat auch die Eigenproduktion ausgebaut. „Zubehör wie Spezialpedale und den Kurbelarmverkürzer haben wir schon immer selbst hergestellt“, berichtet Marec Hase. „Neu ist, dass wir auch unsere eigenen Laufräder bauen. Damit sind wir wieder ein Stückchen mehr unabhängig von externen Lieferanten. Die einzelnen Bauteile sind schneller zu bekommen als fertige Laufräder. Und es ist einfacher, bei Lieferschwierigkeiten auf andere, gleichwertige Komponenten auszuweichen.“

Halle mit Wohlfühlfaktor

Bei der Gestaltung der Halle hat Hase großen Wert darauf gelegt, dass sich die Angestellten wohl fühlen. Marec Hase: „Die Kollegen verbringen acht Stunden am Tag hier, da sollte man es auch schön haben.“ Optisches Prunkstück von Halle 4 ist eine fast deckenhohe Zechenwand. Die aufwändig von Hand gemauerte Wand rettet den Charme der historischen Zechenhalle, wo die Produktion ursprünglich beheimatet war, in das moderne Gebäude hinüber. „Uns ist wichtig, dass man sich gerne hier aufhält. Deshalb hat die Halle große Fenster und Gestaltungselemente wie die Zechenwand. Es gibt viel Platz im Pausenbereich, das ist fast schon ein Restaurant. Wir wollten eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen“, sagt Marec Hase. „Ich glaube, dass das die Arbeitskultur der Zukunft ist, und dass wir so auch unsere tollen, engagierten Kollegen halten können, die bei uns die Hase Bikes bauen.“


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