ESG bei Decathlon
22.07.2025, 13:53 Uhr
Decathlons Nachhaltigkeitsbericht 2024 – was die Fahrradbranche wissen sollte
Mit dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht legt Decathlon neue Zahlen vor. Die Emissionen sinken, die Kreislaufquote steigt.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro verkauftem Decathlon-Produkt sank auf 6,91 Kilogramm.
(Quelle: Decathlon)
Mit dem Nachhaltigkeitsbericht 2024 legt Decathlon eine umfassende Zwischenbilanz seines laufenden ESG-Programms vor. Das Unternehmen dokumentiert Fortschritte in allen zentralen Bereichen – von CO2-Reduktion und Kreislaufwirtschaft über Menschenrechte bis hin zu Mitarbeiterbeteiligung.
CO2-Reduktion und Klimastrategie
Im Vergleich zu 2023 konnte Decathlon seine absoluten CO2-Emissionen um 2,8 Prozent senken. Gegenüber dem Basisjahr 2021 beträgt der Rückgang 13,2 Prozent. Die zentrale Stellschraube bleibt die Dekarbonisierung der Produktion – unterstützt durch verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien. So stammt inzwischen 65,4 Prozent des Stroms an priorisierten Produktionsstandorten aus erneuerbaren Quellen. Das Ziel für 2026: eine Reduktion um 20 Prozent.
Auch das Produktdesign wurde mit Blick auf Ressourcenschonung optimiert. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro verkauftem Produkt sank auf 6,91 Kilogramm.
Zirkularität und Ecodesign auf dem Vormarsch
48,5 Prozent des Umsatzes wurden 2024 mit Produkten erzielt, die einem Ecodesign-Ansatz folgen – ein Plus von fast zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Besonders in den Kategorien Textilien und Schuhe wurde durch verbesserte Materialien und Reparaturfähigkeit ein hoher Anteil erreicht.
Der Umsatz mit Mietangeboten stieg global um 75 Prozent. Der Anteil zirkulärer Verkäufe – darunter auch Reparaturen und Second-Life-Produkte – wuchs auf 3,15 Prozent. Gleichzeitig wurde das bisher verwendete „Ecodesign“-Label durch kontextbezogene Informationen ersetzt, etwa über Online-Produktseiten.
Lieferkette: Audits und Menschenrechte
In der Produktion wurden 1.272 Lieferantenstandorte sozial auditiert, davon 92,8 Prozent mit A-, B- oder C-Bewertung. Der Anteil positiver Umweltbewertungen in Produktionsstätten stieg auf 91,7 Prozent. Neue Instrumente wie „Worker Voice“ und Kooperationen mit Menschenrechtsorganisationen stärken die Risikoanalyse.
Zur Umsetzung der Menschenrechtspolitik wurden gezielte Maßnahmen eingeführt – etwa zur Vermeidung von Zwangsarbeit, für faire Löhne und zur Überwachung von Arbeitsbedingungen in Asien. Die Strukturen wirken konsolidiert, doch Einblicke speziell zur Fahrradproduktion oder zu logistikrelevanten Aspekten bleiben begrenzt.
Governance, Mitarbeitende und Kundenfokus
Im Jahr 2024 wurden Governance-Strukturen gestärkt, ein globaler Code of Conduct eingeführt und die CSRD-Anforderungen frühzeitig antizipiert. 89 Prozent der Mitarbeitenden gaben an, sich mit den Unternehmenszielen zu identifizieren. 52,9 Prozent sind direkt am Unternehmen beteiligt. Mit der EDGE Empower-Zertifizierung wurde das Engagement für Gleichstellung sichtbar ausgezeichnet.
Im Bereich Produktsicherheit wurde eine durchschnittliche Kundenzufriedenheit von 4,71 von 5 erreicht. Der Rücklauf defekter Produkte sank leicht, ebenso wie die Abfallmenge in den Filialen. Fast 65 Prozent der anfallenden Abfälle wurden recycelt.
Decathlon demonstriert 2024 solide Fortschritte bei Klimaschutz, Sozialstandards und zirkulären Geschäftsmodellen. Die strategischen Hebel sind klar benannt und messbar formuliert. Für Hersteller und Händler in der Fahrradbranche bietet der Bericht eine gute Orientierung.