SAZbike fragte nach
26.08.2025, 12:30 Uhr
So ist der Stand in der Diskussion zwischen Businessbike und VSF
SAZbike hat bei Businessbike und beim VSF nachgehakt, wie es in der aktuellen Diskussion zum Thema Provisionen ausschaut.
Bereits seit einigen Monaten befinden sich Verbund Service und Fahrrad (VSF) sowie der Leasing-Anbieter Businessbike in einer Diskussion zu einem fairen Provisionsmodell. SAZbike hat nachgefragt.
Der Ausgangspunkt: Im Juli 2025 empfahl der VSF seinen Mitgliedern den Ausstieg aus der Zusammenarbeit mit Businessbike. Der Verband kritisierte, dass das ab März 2025 geltende neue Leasing-Modell je nach Fahrrad und Lieferant bis zu 25 Prozent der Handelsmarge abschöpfe. „Wir haben als VSF immer wieder sehr klargemacht, dass wir im Leasing-Geschäft eine frühzeitige Einbindung, die Anerkennung von Beratung, Service und Kapitaleinsatz durch unsere Mitgliedsunternehmen sowie realistische Provisionsmodelle erwarten“, erklärte damals Stephan Fuchs aus der Geschäftsleitung des VSF.
Die aktuelle Lage: Auf Nachfrage von SAZbike zeigt sich ein differenziertes Bild. Stefan Page, Geschäftsführer von Businessbike, betont die konstruktive Zusammenarbeit: „Die Resonanz unserer Fachhandelspartner war bislang insgesamt konstruktiv, was auch die Tatsache belegt, dass 95 Prozent unserer aktiven Fachhandelspartner unseren neuen Vertragsbedingungen zugestimmt haben.“ Das Unternehmen habe mit seinem Businessbike Trailsprogramm und dem Tippgeberprogramm zusätzliche Einnahmequellen für den Fachhandel geschaffen. Über das Tippgeberprogramm profitieren Fachhändler beispielsweise mit einer Vergütung von fünf Prozent, wenn sie neue Arbeitgeber für das Dienstrad-Leasing gewinnen.
VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll sieht die Entwicklung kritisch: „Das Leasing-Modell ist im Zusammenspiel mit den E-Bikes ein Segen für den stationären Fachhandel. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit funktioniert aber nur, wenn der Handel für seinen Job-Part im Leasing-Modell ausreichend Marge an den Rädern erzielt.“ Er warnt: „Sechs Prozent Provision vom Verkaufspreis sind im Schnitt 20 bis 25 Prozent des Ertrags. Wenn das die zukünftige Wahrheit in dieser Kooperation ist, wenn der Handel dazu gezwungen wird, dann wird er mit Zusatzkosten gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern reagieren müssen.“
Der Ausblick: Beide Seiten betonen ihre Gesprächsbereitschaft. „Letztlich verfolgen wir alle dasselbe Ziel: Dienstrad-Leasing gemeinsam erfolgreich in die Zukunft zu führen“, so Stefan Page. Auch der VSF signalisiert grundsätzliche Offenheit: „Wir suchen Lösungen im Gespräch. Wer sich bewegt und unsere Verantwortung gegenüber dem Fachhandel respektiert, findet bei uns jederzeit ein offenes Ohr“, hatte Sandra Appel, Vorstandsmitglied des VSF, bereits im Juli betont.
Leasing-Fokus in SAZbike 15/2025
Die digitale Revolution im Fahrrad-Leasing
Der deutsche Dienstrad-Markt ist ein 3,3-Milliarden-Euro-Geschäft. Wie Digitalisierung und KI den Arbeitsalltag im Fachhandel revolutionieren und warum vollautomatisierte Prozesse mehr Zeit für Beratung schaffen, hat SAZbike in Ausgabe 15/2025 untersucht.
Hier vier Erkenntnisse aus dem Artikel:
- Jobrad verarbeitet bis zu 2.500 Räder täglich digital
- KI-Chatbots reduzieren Anfragen signifikant
- Direkte Warenwirtschafts-Anbindungen eliminieren Doppelarbeit
- Mobile Apps werden zum zentralen Touchpoint