Verstärktes Aufkommen 19.09.2018, 13:17 Uhr

ZIV warnt vor manipulierten Pedelec-Akkus

Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) warnt vor Akkus, die nicht nach Vorschrift geprüft worden sind. Verbandsmitglieder hätten ein verstärktes Aufkommen manipulierter Akkus im Markt gemeldet.
Akkuzellen in E-Rad-Akkus dürfen nicht beliebig ausgetauscht werden.
Lithium-Ionen-Akkus von E-Bikes haben inzwischen mit einer Kapazität bis über 600 Wh eine sehr hohen Energiedichte, teilt der ZIV mit. Darum gebe es Sicherheitsnormen, etwa die Prüfnormen EN 50604-1 und UN-T 38.3. Erst wenn diese absolviert seien, dürften Akkus transportiert und verkauft werden. Der Prüfplan nach UN-T 38.3 beinhaltet verschiedene Sicherheitstests an einer vorgeschriebenen Anzahl von Akkus, bei denen die Prüflinge an ihre Belastungsgrenzen geführt werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Überlasttests, Schlagprüfungen, Kurzschlussprüfungen, Vibrationen, thermische Tests und ähnliches. Die Hersteller von Akkus führen solche Testreihen durch bevor die Produkte in Verkehr gebracht werden. Die Sicherheit der Akkus sei nur gewährleistet, wenn diese sich im Originalzustand befinden und nicht von Dritten manipuliert wurden.
Beim Tausch der original verbauten Zellen gegen vermeintlich bauartgleicher Einzelzellen, bei der Manipulation von Akkus durch z.B. die Erhöhung der Kapazitäten, Außerbetriebnahme des Batteriemanagementsystems oder dem Umbau von Ladebuchsen werde in die sicherheitsrelevanten Bauteile eingegriffen. Somit wären neue Prüfungen nach EN 50604-1 oder UN-T 38.3 erforderlich. Diese seien jedoch im Einzelfall gar nicht möglich, da die erforderliche Anzahl von Prüflingen nach Prüfplan nicht zur Verfügung stünden, so der Verband. Nach den gefahrgutrechtlichen Bestimmungen sei die erfolgreiche Absolvierung der Testreihe nach UN-T 38.3 eine Grundvoraussetzung für den gewerblichen Transport von Elektrorad-Akkus. Wenn manipulierte Akkus bei einem gewerblich tätigen Unternehmen auffielen, dürften diese Akkus nur noch im Einzelfall mit behördlicher Abstimmung und genehmigter Vorgehensweise transportiert werden. Aus diesen Gründen rät der Zweirad-Industrie-Verband dringend davon ab, Reparaturangebote in Anspruch zu nehmen, die einen erfolgreichen UN-Test nicht nachweisen können, selbst Manipulationen an den Akkus vorzunehmen, oder solche manipulierten Akkus zu verwenden. Die Nutzer gefährden sich und andere und verlieren die Garantie der Hersteller. Der ZIV fordert dazu auf, offensichtlich beschädigte oder auch nur auffällige Akkus an den Fachhändler zurückzugeben und so zu deren Prüfung und sicherer Entsorgung beizutragen.


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