65.000 Besucher, jüngeres Publikum 10.04.2019, 12:59 Uhr

Besucherrekord beim E-Bike-Festival in Dortmund

Das Dortmunder E-Bike-Festivals verzeichnet einen neuen Besucherrekord: Zur vierten Auflage vom 5. bis 7. April 2019 strömten rund 65.000 Besucher. Merklich gesunken war dagegen deren Altersdurchschnitt.
Das E-Bike-Festival fand in der Dortmunder Innenstadt statt.
(Quelle: Andi Frank)
Die Steigerung der Besucherzahl beim „DEW21 E – Bike Festival Dortmund presented by Shimano“, so der offizielle Name, fiel deutlich aus: 2018 hatten die Veranstalter 55.000 Besucher gezählt. 150 Aussteller, so viele wie im Vorjahr, präsentierten auf 10.000 Quadratmetern Expo-Fläche alles rund um die Elektro-Mobilität. „Wer wissen will, was gerade in der E-Bike-Welt passiert, der musste einfach in Dortmund dabei sein“, erklärte Michael Wild, Marketingleiter beim Stuttgarter Großhändler Paul Lange & Co, der auch den Vertrieb des Festival-Sponsors Shimano verantwortet. Auch für Heike Heim, Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung, war das Event ein gelungenes Heimspiel: „Wir sind unglaublich stolz darüber, dass wir das weltweit größte Festival rund um das Thema E-Mobilität als Titelsponsor unterstützen dürfen. Die Kombination dieses Jahr zwischen dem Event und dem verkaufsoffenen Sonntag ist ideal.“ Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung mitten in der Westfalenmetropole: „Es ist toll, dass sich Dortmund als Treffpunkt für alle Interessierten rund ums E-Bike etabliert hat. Für uns als Stadt ist das Festival ein wichtiger Impulsgeber – auch durch das Symposium. Wir machen weiter und freuen uns schon jetzt auf die Neuauflage im nächsten Jahr.“
An den drei Tagen konnten sich die Besucher quasi über das gesamte Angebot der E-Bike-Branche vor Ort informieren: vom günstigen Gebraucht-E-Bike bis zum hochpreisigen Cargobike im knapp fünfstelligen Bereich, vom Faltrad über das Gravelbike hin zum 18 Zoll-Kinderrad. Die Studenten der Universitäten Dortmund und Bochum stellten ihre neuesten Projekte, wie ein 6,8 Kilogramm leichtes Rennrad oder den Prototypen eines Cargobikes vor.
Das bestätigte auch Shimano-Frontmann Michael Wild: „Wir sind ja vom ersten Tag an dabei, jedes Jahr war die Resonanz gut, diesmal aber noch etwas besser. Das Besondere an diesem Jahr war, dass das Event die gesamte Vielfältigkeit abgebildet hat. Es gibt kein Segment mehr, was nicht im E-Bike-Bereich vertreten ist. Als wir 2016 bei der Premiere dabei waren, waren der Großteil der Bikes Tiefeinsteiger. Daran kann man erkennen, wie sich die E-Bike-Branche gewandelt hat. Das Event ist ein echtes Spiegelbild der Branche.“
Das Publikum wird jünger
Besonders der Testparcours sei beim Publikum gut angekommen, das zudem immer jünger werde. Waren in den Vorjahren eher ältere Semester an den Ständen zu sehen, besuchten in diesem Jahr viele Familien und Jugendliche das Event. „Unsere Bikes waren fast immer im Einsatz. Das Feedback war absolut positiv, zumal es uns erst seit 17 Monaten gibt“, sagte Kerstin Nicklaus, die Marketingleiterin bei Husqvarna Bicycles. Bei dem Schweinfurter Hersteller seien besonders die E-MTB-Modelle gefragt gewesen.
Was man alles mit E-Bikes machen kann und wie leistungsfähig sie sind, durften die Besucher beim Cargo Bike Race am Samstag erleben: 30 Teilnehmer sausten mit ihren Lastenrädern über den Parcours, der nicht nur Kraft und Kondition erforderte, sondern auch Geschicklichkeit beim Be- und Entladen der Last-Boxen. Richtig schnell ging's dann am Samstagabend auf dem E-MTB Testparcours beim Nachtsprint zu. Unter Flutlicht rasten die Athleten über den bestens präparierten Kurs mit einer fünf Meter hohen Rampe. Der Vorjahressieger Guido Tschugg behielt diesmal nicht die Oberhand. Der 39-jährige Profi musste sich im Finale nach einem Sturz in der ersten Runde dem erst 19 Jahre alten Fröndenberger Max Wegener geschlagen geben. „Das muss man einstecken können, so ein Sturz gehört zu unserem Sport dazu“, kommentierte Tschugg den Ausgang.
Positiv angenommen wurde auch das Symposium im Westfälischen Industrieklub. Experten und Politiker diskutierten die Wege zur emissionsfreien Innenstadt. Anschließend gingen rund 80 Teilnehmer des Symposiums auf Tour und testeten die E-Bikes in der Praxis auf einer 90-minütigen Expedition durch den Dortmunder Nord-Westen.
Auch beim Publikum seien die Touren gut angekommen. Insgesamt wurden zehn Rundfahrten angeboten – geteilt für Einsteiger und Fortgeschrittene und immer rund 90 Minuten und zwischen 15 und 22 Kilometer lang, eingeteilt in die Themen Baukultur, Mountainbike, Genuss oder Industrie- & Kultur. Alle Touren waren laut Veranstalter komplett ausgebucht. Mit dabei waren auch Jürgen und Ute Jahn aus Limburg, die eigens für das Festival anreisten. „Wir waren schon im Vorjahr hier und sind in diesem Jahr alle Touren mitgefahren. Das ist ein absolut geniales Angebot. Zuvor kannten wir Dortmund ja gar nicht, haben jetzt aber wirklich tolle Eindrücke erfahren.“ Ähnlich erging es Sven Adiek, der seit 20 Jahren in Dortmund wohnt, bei der Industrie- & Kulturtour durch den Dortmunder Nordwesten aber noch Neuland entdeckte: „Das war super, da waren Wege dabei, die ich absolut nicht kannte.“ Nicht nur erfahrene E-Biker und Anfänger kamen zum Dortmunder Festival. Auch die Radsportprominenz hat das Segment mittlerweile für sich entdeckt. Ex-Cross-Weltmeister Mike Kluge war ebenso vor Ort wie der ehemalige Tour de France Fahrer Markus Fothen.



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