Digitale Fachkonferenz 07.05.2021, 14:23 Uhr

Unboxing Velo Transport zeigt das Potenzial von Lastenrädern auf

Bei der dreistündigen digitalen Fachkonferenz Unboxing Velo Transport am 7. Mai tauschten sich zahlreiche Branchenteilnehmer zu Themen rund um das Lastenrad aus.
(Quelle: Velokonzept)
In der Konferenz drehte sich alles um das große Potenzial, das Lastenräder im Sinner der Verkehrswende für die gewerbliche und private Nutzung haben. Die Vielfalt der Lastenräder wurde aufgezeigt und aktuelle Themen wie Wartung und Service, Abstellmöglichkeiten, Flotten- und Sharing-Modelle diskutiert.
Zunächst wurde die Veranstaltung von verschiedenen Veranstaltungsvertretern eröffnet. So betonte beispielsweise Wasilis von Rauch (BVZF) in seiner Eröffnungsrede das Potenzial von Lastenrädern für klimafreundliche Mobilität. Gleichzeitig appellierte er an die Verbände, dieses Potenzial noch weiter auszubauen und auf politischer Ebene die Förderung zu vereinfachen. Die weiteren Key-Speaker Anke Schäffner (ZIV), Martin Schmidt (RVLD),Thomas Meißner (Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik), Dr. Julius Menge, (Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz) und Carina Heinz (Deutsches Institut für Urbanistik) sprachen sich zudem aus für eine engere Zusammenarbeit untereinander und eine bessere Kommunikation mit allen Branchenteilnehmern.
Mirjam Stawicki präsentierte anschließend anschaulich das E-Cargobike-Sharing-Unternehmen Carvelo2go, das bereits seit fünf Jahren Lastenräder günstig zur gemeinsamen Nutzung anbietet. Inzwischen stehen den Schweizern über 330 Räder in 80 Städten zur Verfügung. Zunächst war Carvelo2go für die private Nutzung ausgelegt, inzwischen beteiligt sich das Unternehmen aber auch schon an Pilotprojekten zur betrieblichen Nutzung von Cargobikes, wie in der Stadt Bern am Projekt „Mir sättla um“. Stawicki konnte mit Carvelo2go bereits beobachten, dass Lastenräder gerade in Innenstädten den Auto- und Lieferverkehr in Teilen ersetzten.  
In dem darauffolgenden Teil der Veranstaltung wurden verschiedene Ideen und Projekte zu den Themen „Vielfalt des Lastenrads“, „Rund ums Lastenrad“ und „Rahmenbedingungen“ in Zwei-Minuten-Pitches präsentiert. In anschließenden Break-Out-Sessions konnten diese Kurzpräsentationen ausführlicher besprochen werden. Abschließend wurden die Ergebnisse der Diskussionsrunden durch Martin Schmidt, Wasilis von Rauch und Anke Schäffner zusammengefasst. Hierbei wurde deutlich, dass zwar bereits eine große Produktpalette an Lastenrädern existiert, diese aber weiter gefördert werden müssen, um sich im privaten und gewerblichen Raum noch stärker zu etablieren. Dazu braucht es einen intensiveren Austausch zwischen Händlern, Herstellern und Verbänden zu Aspekten wie Normen, Personalschulungen, dem Fachkräftemangel sowie Werkstatt und After-Sales-Services. Auch an die Politik wird appelliert, Lastenräder noch einfacher und umfassender zu fördern. Vor allem im Stadt- und Vorstadtgebiet umfasst das auch die Bereitstellung von sicheren Abstellflächen.
Zu der Konferenz hatten der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV), der Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF) und der Radlogistik Verband (RVLD) eingeladen. Die drei Verbände haben sich zudem mit dem Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP) zusammengeschlossen, um ihre Interessen zum Thema Lastenrad in der Arbeitsgruppe KGAG Lastenräder zu bündeln (wir berichteten). Aktuelle Rahmenbedingungen für das Cargobike hinsichtlich Infrastruktur wurden zusammen mit dem Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik (Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie) und dem Senat für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz abgesteckt.  



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