Radschnellweg im Münchener Norden 26.11.2021, 10:37 Uhr

Garching plant Radweg seit sechs Jahren

Seit 2015 wird über eine Radverbindung zwischen der Münchner Stadtgrenze und dem nördlichen Landkreis Unterschleißheim beziehungsweise der Universitätsstadt Garching diskutiert. Für Garching finalisieren sich nun die Pläne.
Seit sechs Jahren wird eine Radverbindung zwischen Garching und Unterschleißheim geplant (Symbolbild zeigt Radschnellweg in Göttingen).
(Quelle: MBWSV)
In den letzten sechs Jahren wurden zahlreiche Machbarkeitsstudien zu der geplanten Fahrrad-Autobahn durchgeführt, vor allem die mögliche Streckenführung in Garching wurde immer wieder neu diskutiert. Probleme gab es dabei vornehmlich entlang der B471. In Kooperation mit den Kreisräten hat sich der Garchinger Stadtrat nun für folgende Routenführung entschieden: von der Kreuzung der B13 mit der B471 über den Schleißheimer Kanal Richtung Osten, dann östlich der Daimlerstraße nach Norden bis zur U-Bahnhaltestelle Garching Hochbrück, über den Kreisverkehr am Parkring weiter entlang dem Schafweideweg und schließlich der Straße Am See in den Norden. Dort werden die Freizeit- und Sporteinrichtungen sowie nach der Querung der A 99 über die Freisinger Landstraße und die Ludwig-Prantl-Straße der Forschungscampus und die U-Bahnhaltestelle Garching-Forschungszentrum angeschlossen.

Kleinere Veränderungen sind noch möglich

Am Dienstag, den 30. November befasst sich der Garchinger Stadtrat mit der Variante erneut und berät über kleinere Änderungen. Zur Diskussion steht eine alternative Streckenführung westlich des Garchinger Sees. In den Grundzügen aber steht die Trasse nun endlich. Nach Fertigstellung sollen einmal Fahrradfahrende auf einer Gesamtlänge von 23 Kilometern vom Stachus in der Münchner Innenstadt komfortabel und sicher bis zum Garchinger Forschungscampus respektive nach Unterschleißheim gelangen können. Alleine im Landkreis werden sich die Baukosten auf mindestens 35 Millionen Euro belaufen

Die Meinungen gehen auseinander

Markus Büchler, Kreisrat und Landtagsabgeordneter der Grünen, zeigt sich enttäuscht von der Lösung. Die Streckenführung in Hochbrück und Garching, so Büchler, gleiche eher einer „Radumfahrung“ mit „viel Zickzack“ Es mache wenig Freude, sagte der Grünen-Politiker, wenn man als Radfahrer „um alle möglichen Ziele herumgeführt werde“.
Und auch Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) erinnerte am Donnerstag den 25. November im Ausschuss noch einmal an die lange Planungszeit. „Der Prozess bei dem Radschnellweg seit 2015 hat uns die Erkenntnis gebracht, dass wir leider nicht von einer schnellen Planung profitieren werden“, monierte Böck und kritisierte die späte Einbindung der betroffenen Kommunen durch den Landkreis: „Eine Einbindung von Anfang an wäre sinnvoll gewesen und hätte uns eine Menge Zeit gespart.“
Landrat Christoph Göbel (CSU) sagte, die nun gefundene Lösung sei im engen Dialog mit der Stadt erarbeitet worden; allerdings gestand auch er ein, dass das Wort „schnell“ bei diesem Radschnellweg nicht unbedingt angebracht sei. Zudem verwies der Landrat auf die beengten Verhältnisse in der Universitätsstadt, welche die Planer vor große Herausforderungen gestellt hätten. So hätten etwa die Ausbaupläne für die B 471 einer dortigen Trassenführung entgegen gestanden, so der Landrat.



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