Ebay-Umfrage 21.09.2022, 10:19 Uhr

Aktuelle Wirtschaftslage trifft mehr als die Hälfte aller Onlinehändler stark

Inflation, Lieferschwierigkeiten und steigende Energiepreise belasten kleine und mittelgroße Händler und Händlerinnen stark. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Statista zusammen mit Ebay.
Inflation, Lieferschwierigkeiten und steigende Energiepreise belasten kleine und mittelgroße Händler und Händlerinnen stark.
(Quelle: Ebay)
Für die Erhebung wurden insgesamt 787 kleine und mittelgroße Online-Händler und -händlerinnen zu der aktuellen Wirtschaftslage befragt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (53 Prozent) gab an, stark oder sehr stark von den aktuellen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen betroffen zu sein. Auch die Lieferschwierigkeiten fordern rund ein Drittel (33 Prozent) stark heraus. 
Im Schnitt besser auf Lieferprobleme eingestellt sind vor allem Händler und Händlerinnen, die neben Neuware auch gebrauchte, generalüberholte oder B-Ware in ihrem Sortiment führen. Nur 22 Prozent aus dieser Gruppe sind stark oder sehr stark betroffen, wohingegen jede oder jeder Zweite (57 Prozent) keine oder nur geringe Probleme mit Lieferschwierigkeiten hat.

Energiepreise erhöhen den Druck

Neben den Lieferschwierigkeiten sorgt außerdem die europaweite Inflation für ein schlechtes Konsumklima in Deutschland. 44 Prozent der kleinen und mittelgroßen Online-Händler und -händlerinnen planen für das nächste Jahr daher mit weniger Umsatz. Gleichzeitig wollen 56 Prozent der befragten Unternehmen auf die steigenden Energiepreise mit einer Erhöhung der Preise für ihre Waren reagieren. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, Energie einsparen zu wollen (54 Prozent), zudem setzen bereits 29 Prozent ihre Rücklagen ein.

Forderungen an die Bundesregierung

Die zunehmenden Herausforderungen spiegeln sich auch in der Zufriedenheit der Online-Händler und -händlerinnen mit der Politik wider: 62 Prozent der Befragten bewerten die Arbeit der Bundesregierung in Bezug auf den Online-Handel als schlecht oder sogar sehr schlecht. Neben Inflation, Energiepreisen und Lieferengpässen sind die Herausforderungen, mit denen sich diese aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben konfrontiert sehen, Grund für das negative Stimmungsbild. So fühlt sich rund ein Viertel (24 Prozent) der Befragten schlecht oder sehr schlecht auf das anstehende Elektrogesetz und die damit einhergehenden erweiterten Rücknahmepflichten vorbereitet. Dasselbe gilt für das Verpackungsgesetz (25 Prozent) und die damit verbundene Verpackungs-Kontrollpflicht für Online-Marktplätze.
Für Oliver Klinck, Geschäftsführer von Ebay Deutschland, braucht es deshalb gerade jetzt ein stärkeres Augenmerk auf die kleinen und mittelgroßen Online-Shops: „Wir leben in unsicheren Zeiten, die auch am Handel nicht spurlos vorübergehen. Die Studie zeigt, dass es zahlreiche Herausforderungen, aber beispielsweise im Bereich Refurbished-Produkte, also nicht neuer Ware, auch Chancen gibt. Damit wir gemeinsam die Weichen in Richtung eines erfolgreichen und vielfältigen Handels der Zukunft stellen, sind Politik, Verbände und Unternehmen gemeinsam gefordert. Aber auch Konsumenten und Konsumentinnen sollten noch einmal mehr darauf achten, wo sie einkaufen. Bei ihnen liegt ja die eigentliche Macht. Wenn sie bei Kleinen kaufen, können sie damit Großes bewirken.“



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