Analoge Prozesse überwiegen 11.11.2022, 14:27 Uhr

Digitalisierung: Handwerk hat noch viel Luft nach oben 

Einer Studie des ECC Köln zufolge haben nur knapp die Hälfte der Handwerksbetriebe bereits Digitalisierungsprozesse im Unternehmen angestoßen. Immerhin: Auf Social Media werden immer mehr Betriebe aktiv. 
Einer Studie des ECC Köln zufolge haben nur knapp die Hälfte der Handwerksbetriebe bereits Digitalisierungsprozesse im Unternehmen angestoßen
(Quelle: Shutterstock / mrmohock)
Digitalisierung scheint für viele Handwerksbetriebe noch ein Buch mit sieben Siegeln zu sein, so gaben unter den 350 befragten Mitarbeitenden aus handwerklichen Berufen nur neun Prozent an, die Digitalisierung im eigenen Betrieb größtenteils vollzogen zu haben. Knapp die Hälfte (49 Prozent) hat digitale Prozesse zwar angestoßen, vieles läuft aber noch analog. 

Digitalisierungsblockaden

Vor allem im Bereich Werkzeug- und Geräteverwaltung besteht großes Digitalisierungspotenzial. Je größer der Betrieb, desto eher wird Digitalisierung aktiv vorangetrieben. Dass das Digitalisierungsvorhaben aktuell oftmals in den Hintergrund rückt, begründen 57 Prozent der HandwerkerInnen mit einem hohen Arbeitspensum.
Aber auch die Kosten werden von 38 Prozent der Unternehmen als größte Herausforderung auf dem Weg zur Digitalisierung genannt. Kleine Handwerksbetriebe (<fünf Mitarbeitende) sehen außerdem in der Digitalisierung oft keinen Mehrwert für ihren Betrieb (45 Prozent) und ihre Kunden und Kundinnen (38 Prozent). In größeren Betrieben werden Schwierigkeiten eher auf IT- und Personalebene verortet: Für rund vier von zehn Befragten zählen die Gewährleistung der IT-Sicherheit (41 Prozent), eine fehlende technische Infrastruktur (40 Prozent) und mangelnde personelle Ressourcen (39 Prozent) zu den größten Herausforderungen.

Social Media gewinnt an Fahrt

In einem Bereich sieht es bei der Digitalisierung gar nicht mal so schwarz aus: Social Media. Sieben von zehn Handwerker und Handwerkerinnen (71 Prozent) geben an, soziale Medien zu diversen Informations- und Kommunikationszwecken zu nutzen. Während Facebook und Whatsapp dabei eher der Kommunikation dienen, ist Youtube ein beliebter Kanal, um sich zu informieren. 
Nahezu jeder befragte Handwerker und jede Handwerkerin nutzt mindestens ein digitales Gerät im beruflichen Alltag, am häufigsten Smartphone und Desktop PC. Das Internet wird von der Hälfte der Befragten (52 Prozent) mehrmals täglich genutzt. Auch das Smartphone kommt bei drei Viertel der Personen (76 Prozent), die generell ein Smartphone beruflich verwenden, mehrmals täglich zum Einsatz.



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