Statistisches Bundesamt 07.07.2022, 09:54 Uhr

Deutlich weniger tödliche Fahrradunfälle 2021

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr gegenüber 2020 um 3,1 Prozent angestiegen. Der Wert liegt aber niedriger als vor der Corona-Pandemie. Tödliche Radunfälle gingen zurück.
Tödliche Fahrradunfälle gingen 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, allerdings sind die Menschen immer noch deutlich weniger unterwegs als noch vor der Pandemie.
(Quelle: Shutterstock / Kzenon)
Im Jahr 2021 starben laut der Destatis-Erhebung in Deutschland 2.562 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen, das waren 5,8 Prozent oder 157 Menschen weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Verletzten ging gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent auf 323.129 zurück. Damit sank die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten erneut und erreichte den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Im Durchschnitt wurden etwa 6.300 Verkehrsunfälle pro Tag polizeilich erfasst. Dabei wurden jeden Tag 885 Menschen verletzt und sieben Menschen getötet.

Zahl der getöteten Radfahrer sinkt um 12,7 Prozent

1.118 Personen kamen im Jahr 2021 in einem Pkw ums Leben, das waren 43,6 Prozent aller Verkehrstoten. 529 Menschen verunglückten auf einem Kraftrad wie Mofa, Motorrad und -roller tödlich (20,6 Prozent aller Verkehrstoten), 372 mit dem Fahrrad (14,5 Prozent) und 343 zu Fuß (13,4 Prozent). Gegenüber 2020 ist die Zahl der Verkehrstoten insbesondere bei den Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern mit 12,7 Prozent und Fußgängerinnen und Fußgängern mit 8,8 Prozent überdurchschnittlich zurückgegangen. Bei Menschen, die mit einem Pkw oder auf einem Kraftrad ums Leben kamen, fielen die Rückgänge mit 4,4 Prozent beziehungsweise 4,2 Prozent deutlich geringer aus.

Menschen sind weniger unterwegs

Die Polizei zählte 2021 insgesamt 2,3 Millionen Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen, das waren 3,1 Prozent mehr als 2020. Die Zahl der Unfälle lag aber weiterhin deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau (2019: 2,7 Millionen Unfälle insgesamt, darunter 300.000 Unfälle mit Personenschaden). Bei knapp 90 Prozent der Unfälle blieb es bei Sachschaden. Bei rund zehn Prozent der Unfälle wurden Menschen getötet oder verletzt. Das Unfallgeschehen sei erneut durch die Corona-Pandemie geprägt. Nach ersten Schätzungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurden wie schon 2020 auf deutschen Straßen deutlich weniger Kilometer zurückgelegt als vor der Pandemie.

Innerorts die meisten Unfälle

Die meisten Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich demnach auch 2021 mit 68 Prozent innerhalb von Ortschaften, 25 Prozent auf Landstraßen und sechs Prozent auf Autobahnen. Innerorts kamen 29 Prozent der bei Unfällen im Straßenverkehr Getöteten ums Leben, auf Landstraßen waren es 59 Prozent und auf Autobahnen 12 Prozent. Innerorts ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf etwa 177.000 Unfälle zurückgegangen, auf Landstraßen gab es kaum Veränderung (65.600 Unfälle mit Personenschaden). Demgegenüber ist die Zahl der Autobahnunfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, um 7,7 Prozent auf 16.400 Unfälle angestiegen. 746 Menschen wurden 2021 bei Verkehrsunfällen innerorts getötet, das waren 7,9 Prozent oder 64 Personen weniger als 2020. Auf Landstraßen kamen 1.498 Menschen ums Leben (minus 5,9 Prozent oder 94 Personen weniger), auf Autobahnen 318 (eine Person mehr).
Informationen zum Unfallgeschehen auf regionaler Ebene, beispielsweise wo in einer Stadt die meisten Verkehrsunfälle passieren, finden sich im Unfallatlas. Detaillierte Informationen zu Pedelec- und E-Scooter-Unfällen veröffentlicht das Statistische Bundesamt am 12. Juli.



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