Santini ändert Produktion 21.03.2020, 15:00 Uhr

Schutzmasken statt Radtrikots

Der italienische Radbekleidungsspezialist Santini hat angekündigt, seine Produktion von Trikots und Hosen vorübergehend auf Schutzmasken umzustellen. Damit reagiert das in der Nähe von Bergamo beheimatete Unternehmen auf die Coronavirus-Krise.
Marketinfrau Paola Santini mit einer der Schutzmasken
(Quelle: Santini)
Die norditalienische Stadt Bergamo gilt als eines der am schlimmsten betroffenen Gebiete der Coronavirus-Pandemie. Rund 4.500 Infizierte und 553 Tote hat die Stadt bereits zu beklagen. Der im nur wenige Kilometer entfernten Lallio beheimatete Radbekleidungsspezialist Santini hat nun auf die Krise reagiert. Marketingmanagerin Paola Santini erklärte so gegenüber dem Lokalmedium Bergamo News, dass man derzeit daran arbeite, die Produktion kurzfristig von Fahrradtrikots und -hosen auf Atemschutzmasken umzustellen. „Von Beginn an haben wir uns als Unternehmer gefragt, wie wir helfen können. Dieser Schritt lag daher nahe“, so Santini.

Die Masken sollen in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls in Bergamo beheimateten Textilhersteller Sitip entstehen, wobei man einen Stoff verwenden will, der ansonsten bei Triathlonanzügen verwendet wird. „Die Masken sind so besonders widerstandsfähig, können bei 90 Grad gewaschen, im Trockner getrocknet und bis zu zehnmal wiederverwendet werden.“ Die ersten Prototypen wurden bereits gefertigt und werden derzeit durch die Universität Politecnico di Milano getestet. Sobald die Tests bestanden sind, soll bereits am kommenden Montag mit der Produktion der Schutzmasken begonnen werden. Insgesamt will Santini 10.000 der in Italien dringend benötigten Masken pro Tag herstellen.

Autor(in) Werner Müller-Schell


Das könnte Sie auch interessieren