Flyer, Derby, HP Velotechnik, Sigma, Sram 25.03.2020, 14:23 Uhr

Fahrradbranche im Notbetrieb, Teil 3

Wie reagiert die Fahrradbranche auf die Corona-Pandemie? Flyer, Derby Cycle, HP Velotechnik, Sigma und Sram erklären ihre Maßnahmen. Der Fachhandel kann helfen, indem nur bestellt wird, wenn die Ware sicher angenommen wird.
Leerer Konferenzraum (Symbolbild)
(Quelle: Pixabay)
Der Schweizer Hersteller Flyer hat den Showroom und die Mietstation am Firmensitz in Huttwil vorerst geschlossen. Viele Mitarbeiter arbeiten von zu Hause aus. Den Hauptsitz betreiben in zwei Teams zeitversetzt voneinander; so kann eines weiterarbeiten, wenn das andere ausfällt. Die Montage laufe eingeschränkt weiter, auch die Auslieferung laufe nach Rücksprache mit dem Fachhandel weiter. Mit Verzögerungen müsse aber gerechnet werden. Die Schweizer bitten um Verständnis, falls es in den nächsten Wochen zu Verzögerungen bei Auslieferungen kommen sollte.
Derby Cycle: Produktionsstopp und Kurzarbeit
Derby Cycle arbeitet ab heute Nachmittag im Notbetrieb. Bis voraussichtlich Mitte April werde die Produktion eingestellt und die Verwaltungstätigkeiten heruntergefahren. Aufgrund staatlicher Schutzmaßnahmen wurde der Fahrradhandel in den Kernmärkten von Derby Cycle sehr stark eingeschränkt, doch Kunden werden, wenn gewünscht, weiter mit Rädern aus dem Lager bedient. Auch der Service laufe bis auf weiteres zu den bekannten Zeiten weiter. Für die betroffenen Abteilungen wird Kurzarbeit angezeigt. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf den Erhalt von Arbeitsplätzen für seine Mitarbeiter.
HP Velotechnik: zwei autonome Teams mit Kontaktsperre
Die hessische Liegeradmanufaktur kann bestellte Trikes und Zweiräder weiterhin liefern. Einige Mitarbeiter arbeiten von zu Hause aus, im Krifteler Werk wurde  die benötigte Mannschaft in zwei Gruppen eingeteilt. Diese haben sowohl am Arbeitsplatz als auch privat auf unbestimmte Zeit keinerlei direkten Kontakt. Jedes  dieser beiden Basisteams sei unabhängig vom anderen Team in vollem Umfang handlungsfähig. Für die Fertigung seien praktisch alle Teile im Lager, und die  Versorgung läuft weiter: Vor wenigen Tagen sei eine umfangreiche Lieferung gekommen, zudem sei das nächste Containerschiff bereits unterwegs. Damit  sollen –  so weit sich das zur Zeit vorhersagen ließe – die geplanten Versandtermine an den Fachhandel  gehalten werden.
Sigma schränkt Kontakte ein
Bei Sigma arbeiten viele Mitarbeiter von zu Hause aus. In der Produktion und Logistik wurde ein Mehrschichtbetrieb mit verkleinerten Teams eingeführt.  Der Kundenservice ist weiter telefonisch erreichbar. Die Außendienstmitarbeiter werden vorerst keine Besuche im Laden und in der Werkstatt vornehmen sowie Termine mit Geschäftspartnern auf digitale Kommunikationswege verlegen. Pakete und Post werden entgegengenommen und auch verschickt. Das schließt ebenso die Abwicklung von Bestellungen und Reklamationen ein. Hierbei sind wir auf die Unterstützung unserer Kunden angewiesen: Sigmas Logistikpartner bittet darum, ausschließlich Sendungen zum Transport zu übergeben, bei denen sichergestellt werden kann, dass diese durch ihren Empfänger übernommen werden.
Sram schult online
Am Schweinfurter Hauptsitz wird eine begrenzte Anzahl von Mitarbeitern weiterhin Garantie- und Serviceaufträge durchführen. Die verbleibenden Mitarbeiter werden Telefonanfragen und E-Mails von zu Hause bearbeiten. Sram bittet darum, B2B-Portalaufträge nur zu erstellen, wenn man die Lieferungen empfangen kann. Da die meisten Fachhändler vorerst geschlossen bleiben und technische Fragen der Kunden nicht mehr wie gewohnt beantworten können, haben die Schweinfurter ihre Kommunikationskanäle per Mail und Telefon für Endverbraucher geöffnet. Händlerbesuche in Schweinfurt werde vorerst nicht mehr empfangen. Aufträge werden von Kurierdiensten angenommen, Paketen werden desinfiziert. Srams Schulungsplattform „Sram Technical University“ stellt die verbleibenden Aktivitäten für die Frühjahrssaison 2020 ein. Die Schweinfurter kündigen eine STU-Online-Lösung an.



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