Vernetzte Mobilität 06.07.2023, 11:36 Uhr

Canyon kündigt Sender in E-Bikes für mehr Sicherheit an

Der Fahrradhersteller Canyon (Koblenz) kündigt Sender für Premiumräder an, die mit Kraftfahrzeugen kommunizieren. Die Technologie ist in der Autoindustrie bereits im Einsatz und  soll Unfälle verhindern.
Radfahrerin im dichten Verkehr
(Quelle: Canyon Bicycles)
Canyon wird die so genannte „V2X“-Technologie (Vehicle-to-Everything) des Anbieters Autotalks (Israel) in einigen E-Bikes einbauen. Dadurch können andere mit „V2X“ ausgestattete Fahrzeuge und Infrastruktur (z.B. Ampeln) eine Benachrichtigung erhalten, wenn ein Canyon-Fahrrad in der Nähe ist.
Die Ausstattung von Fahrrädern mit dieser Technologie soll dazu beitragen, dass sie auf der Straße wahrgenommen werden, was die Sicherheit der Radfahrer erhöht und ihnen zusätzliches Vertrauen im Straßenverkehr gibt. Die Technologie kommt in immer mehr vernetzten Kraftfahrzeugen zum Einsatz. Sie ermöglicht Autos und Lastwagen, mit „V2X“-Fahrrädern zu kommunizieren und vor potenziell gefährlichen Situationen im Voraus gewarnt zu werden.

In diesen Situationen kann das System helfen

Viele Fahrradunfälle ereignen sich an unübersichtlichen Kreuzungen. Fahrräder können dort mit Geschwindigkeiten von 25 km/h oder mehr unterwegs sein. In solchen Situationen kann fehlende Aufmerksamkeit dazu führen, dass Fahrzeuge plötzlich ausscheren, der Radfahrer gezwungen ist auszuweichen und möglicherweise stürzt. Es gibt auch Szenarien ohne Sichtkontakt, wenn sich ein Radfahrer beispielsweise im toten Winkel eines Fahrzeugs befindet, wenn ein Auto über die Gegenfahrbahn oder einen Radweg abbiegt, wenn der Radfahrer von einem größeren Fahrzeug (z.B. Bus oder Lkw) verdeckt wird oder wenn Autofahrer schlicht unkonzentriert sind. In Zukunft wird die Technologie in der Lage sein, die Geschwindigkeit des Kfz automatisch zu reduzieren oder das Öffnen der Fahrzeugtür zu verhindern, wenn ein Fahrrad auf einem seitlichen Fahrradweg vorbeifährt.
Derzeit sind bereits etwa eine Million Autos auf europäischen Straßen mit „V2X“-Technologie ausgestattet und etwa 20.000 Basisstationen im Straßenverkehrsnetz (Road-Side-Units) sind auf Seiten der Infrastruktur ebenfalls ausgerüstet. Canyon plant, dass diese Technologie bis Ende 2026 in Fahrrädern kommerziell verfügbar sein wird.



Das könnte Sie auch interessieren