Konsumflaute 01.12.2022, 08:59 Uhr

Umsatz im Einzelhandel im Oktober deutlich schwächer

Der Umsatz im Einzelhandel sank laut Statistischem Bundesamt im Oktober preisbereinigt (real) gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent. Im Vergleich zu 2021 lag das reale Umsatzminus bei 5,0 Prozent. Auch im Fahrradhandel kommt die Konsumzurückhaltung an.
Die Kaufkraft der Deutschen sinkt und der Einzelhandel leidet unter der folgenden Konsumzurückhaltung.
(Quelle: Shutterstock / Andrii Yalanskyi)
Analysten wurden laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) von der Stärke des Dämpfers überrascht. Sie waren demnach nur von einem leichten Umsatzdämpfer um real minus 0,5 Prozent ausgegangen. Im Lebensmittelhandel gingen die Umsätze den Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) zufolge im Monatsvergleich um real 1,2 Prozent zurück. Der Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln fiel im Oktober gegenüber dem Vormonat real um 4,5 Prozent.

Konsumflaute trifft den Fahrradhandel 

Unter der Kategorie „Sonstiger Einzelhandel“ führt das Statistische Bundesamt auch Fahrräder (neben Büchern, Schreibwaren und Bürobedarf). Für dieses Segment weist Destatis ein reales Umsatzminus von 6,9 Prozent gegenüber Oktober 2021 aus. Von Januar bis Oktober 2022 steht noch ein Umsatzanstieg von 7,2 Prozent zu Buche. Im September gestaltete sich die Lage noch freundlicher.
Andere Branchen sind noch stärker betroffen: Vor allem mit dem Kauf von Möbeln, Haushaltsgeräten und in Baumärkten hielten sich die Verbraucherinnen und Verbraucher zurück, der Umsatz sank preisbereinigt um 11,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnete ebenfalls ein reales Minus von 11,2 Prozent. Im Geschäft mit Textilien, Bekleidung und Schuhen lagen die Erlöse 7,9 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2021. Der Internethandel, der in der Corona-Krise geboomt hatte, verzeichnete ein Minus von 7,2 Prozent.
Hohe Energiepreise und die gestiegene Inflation mindern die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Das kann den Privatkonsum dämpfen. Zumindest bei der Inflation ist noch keine spürbare Verbesserung in Sicht. Die Teuerungsrate lag laut Destatis im November voraussichtlich bei 10,0 Prozent (10,4 Prozent im Oktober).


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